Dienstag, 25. Juli 2017

Von ziemlich verwehten erfolgsspuren im sand, von wieder aufgewachten maulwürfinnen und maulwürfen und vom traurigen aber bezeichnenden ende eines ehemaligen erstligavereins

Wien, 24.07.2017, 23:36 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also diese woche darf ich sozusagen der feriensaison entsprechend im urlaubsmodus so richtig faul sein, was meinen schreibaufwand für diesen blogeintrag betrifft. Und das verdanke ich den wieder aus der hitzestarre erwachten maulwürfinnen und maulwürfen, die mich mit sehr interessanten e-mails versorgt haben und einem salzburger leser, der mir eine e-mail geschickt hat, in der er sehr eindrücklich und sozusagen aus erster hand den untergang des vc salzburg schildert. Ein sittenbild, eine geschichte, die stellvertretend für das  manchmal plötzliche verschwinden aber auch für das öfter vorkommende langsame dahinsterben kleiner und manches mal gar nicht so kleiner vereine stehen kann.

Aber dazu später. Zuerst, und ich wiederhole mich, der saison entsprechend, wieder einmal in die sandkiste. Na da gibt’s ja erfolge, bist du deppert. Also da schickt der övv ein herren- und ein damenduo, die beide in dieser zusammensetzung ganz sicher nicht bei der wm – und vermutlich auch nicht in der ferneren zukunft - antreten werden, zu einem 4 sterne fivb turnier in polen mit dem erwartbaren ergebnis, dass schwaiger/strauss nicht einmal die quali schaffen und horst/seidl schon in der gruppe als vierter und letzter ohne sieg und ohne satzgewinn hängenbleiben (http://worldtour.2017.fivb.com/en/wpol2017/women/results/qualifications, http://worldtour.2017.fivb.com/en/mpol2017/men/results/maindraw). Hat sich das der siegergenetiker so ausgedacht? Das gibt sicher selbstvertrauen für alle beteiligten spielerInnen für die kommenden aufgaben bei der wm. Und ganz gratis war das ja bestimmt auch nicht. Ah ja und die seit kurzem auf der övv-website gehypten jungstars ermacora/pristauz – die gründe für den rechtfertigungshype kennt nur der schelm, der böses denkt, und vermutlich auch der xandi huber – hat es ziemlich flott aus der vom övv-schreiberling so bezeichneten erfolgsspur geschmissen. Nach überstandener quali und einem sieg im hauptbewerb und zwei darauf folgenden niederlagen ist es dann in der endwertung platz 17 geworden (http://oevv.volleynet.at/News/0000091594, http://worldtour.2017.fivb.com/en/443/men/standings). Und die eindrucksvolle erfolgsserie der – laut uhpir weltklassenation – beginnt sich auch im ranking niederzuschlagen. Bei den herren liegen doppler/horst auf platz 18, kunert/dressler auf platz 34, ermacora/pristauz auf 36 und seidl/winter auf position 43 (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_m.asp). Bei den damen schaut es mit den rängen 39 für strauss/straus, die übrgens in dieser zusammensetzung zur zeit nicht spielen, 41 für schwaiger/schützenhöfer und 107(!) für plesiutschnig/rimser noch trister aus (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WRanking_w.asp). Und das trotz des segensreichen wirkens des siegergentikers seit jahresbeginn (https://kurier.at/sport/volleyball-stelian-moculescu-neuer-oevv-chefcoach/239.231.549). Also ich bin ja schon sehr gespannt, ob man sich von dem herren dann, wenn die beach-wm für den övv so abläuft, wie es sich jetzt abzeichnet, nämlich eher erfolgsarm, trennt. Hoppala, da hab’ ich doch die perspektive vergessen, also die perspektive olympische spiele 2020 in tokyo. Dort will man ja die in 2016 in rio angestrebte, aber nicht geholte goldmedaille im beachvolleyball verteidigen. Nein, das ist kein witz, das steht tatsächlich unter http://oevv.volleynet.at/volleynet_work/indoor/upload/download/oevv2/sonst/OeVV_Struktur-%20und%20Strategiekonzept_20140403.pdf im strategiekonzept des övv nachzulesen.


Ah ja, erfolgsarm und so. Also wenn es mit den erfolgen nicht so recht klappen sollte für die österreichischen spielerinnen und spieler bei der beach-wm, dann wird dort wenigstens eine party nach der anderen geschmissen, wie die interessierte leserin und der interessierte leser unter http://oevv.volleynet.at/News/0000091597 erfährt. Also wenn ich mir das so anschaue, dann hab’ ich ja irgendwie den verdacht, dass da der sport zur nebensache degradiert wird. Und ja, jetzt kann mich dann mein neuer bester freund, der gute rafi dobler, wieder als spaßbremse bezeichnen, aber ich bleibe dabei, ich halte das für eine fehlentwicklung um nicht zu sagen für eine pervertierung des sportgedankens. Und ich bin damit nicht alleine. Nein, es gibt zumindestens einen treuen leser, der, wie er mir das in einer heutigen e-mail bestätigt, das ganze sehr ähnlich sieht. Er bezeichnet sich übirgens, ganz in anglikanischer tradition, als old-fashioned. Ich schließe mich dem an und erlaube mir darauf auch noch stolz zu sein.  

Na gut, bevor ich mir da wieder verbale prügel der spaßfraktion einhandle, bietet mir das oben genannte strategiekonzept, das ja bei genauerer durchsicht ein quasi unerschöpflicher quell der erheiterung ist auch was die perspektiven und strategien im hallenvolleyball angeht, damit die fluchtmöglichkeit von diversen beachparties in die halle. Das hallenvolleyball steht ja zur zeit im schatten der von uhpir so sehr gehypten beach-wm. Und wenn man da ein wenig näher hinsieht, versteht man auch ganz schnell, warum der herr kommerzienrat im moment gerade über hallenvolleyball gar nicht öffentlich reden möchte. Aber den maulwürfinnen und maulwürfen sei es gedankt, ich kann meinen werten leserinnen und meinen werten lesern einen e-mail austausch zwischen martin micheu und dem övv in gestalt von uhpir präsentieren in dem es um – na wie soll ich sagen – die gewagte terminplanung der anstehenden hallensaison 2017/2018 geht. Und ich kann es nur so ausdrücken, wie es die anglikaner tun würden. Der martin micheu ist über die terminerstellung und den ablauf der meisterschaft absolutely not amused, und wahrscheinlich ist er mit dieser haltung nicht alleine.










Ah ja und noch einen e-mail verkehr kann ich meinen interessierten leserinnen und meinen interessierten lesern anbieten, und den hab’ offenisichtlich ich angezettelt mit meiner e-mail an die landesverbandspräsidenten in sachen mordrohung und standardartikel und so weiter. Der kärntner landesverband stellt in seiner e-mail unbequeme fragen in dieser angelegenheit und die antwort des herrn kommerzienrates spricht für sich. Besonders interessant ist an dieser e-mail-konversation auch noch, dass der herr kommerzienrat der erste ist, der den betroffenen spieler namentlich nennt.




Wie gesagt, die e-mail des herrn kleinmann als reaktion  auf die berechtigten fragen des kärntner landesverbandes spricht für sich. Antworten bleibt der herr kommerzienrat, wie üblich, bei für ihn unangenehmen dingen, schuldig. Was passiert mit einem ehrenamtlichen rechtsreferenten, der offensichtlich so mit arbeit eingedeckt ist, dass er seiner ehrenamtlichen funktion nur dann nachkommen kann, wenn es darum geht eine unbotmäßige vollmacht für ungültig zu erklären, aber wichtige e-mails mehr als ein halbes jahr unbearbeitet liegen lässt? Was passiert mit einem spieler, der eine schiedsrichterin mehrfach mit dem umbringenbedroht? Und was passiert mit einem präsidenten, der dem verband vorsteht, in dem solche dinge passieren?

Ah ja und was passiert mit einem präsidenten eines sportverbandes, der in seinem facebook account auf unglaublich primitive art und weise den ekelhaften ausdruck „schwuchteln“ verwendet? Genau das gleiche, das mit einem präsidenten passiert, der einen funktionär als arschloch und als richtige sau bezeichnet und der nicht in der lage ist einen watschenausteilenden vizepräsidenten zum rücktritt zu bewegen? Nichts. Nada. Niente. Wir sprechen ja vom övv, dort ist das alles möglich. Konsequenzen gibt’s net, hom ma net, brauch ma net. Und aus und schluss.  

Nochmals ah ja. Ah ja, weil gerade so was wie das sommerloch den hallenvolleyballsport betreffend herrscht, habe ich mir, wie jedes jahr, wieder die mühe gemacht – am sonntag, herr kleinmann, bitte nicht nervös werden, also in meiner freizeit – die ergebnisse der nachwuchsmeisterschaften bei den burschen zusammenzufassen.



Die hotvolleys waren mit drei titeln der erfolgreichste verein, gefolgt von döbling mit zwei. Irgendwie ist das dann schon frustrierend, dass die offensichtlich gute jugendarbeit in wien sich – aus welchen gründen auch immer - nicht im erwachsenenbereich umsetzen lässt. Einen titel holte aich/dob. Dort tut sich offenbar nach jahren der nachwuchsmeisterschaftsabstinenz zumindest im bereich u11, u12 und u13 etwas, was zu der hoffnung anlass gibt, dass man endlich auch beim vizemeister die wichtigkeit der nachwuchsarbeit erkannt hat. Das kann man vom meister tirol nicht gerade behaupten. Klagenfurt und graz machen wie gewohnt ordentliche und gute nachwuchsarbeit, die sich in den teilnahmen und ergebnissen niederschlägt. Das kann man wiederum traditionellerweise weder von enns und – ui jetzt wird der gute michal peciakowski hoffentlich nicht wieder eine blutdruckspitze erleben müssen – noch von arbesbach beim besten willen sagen. Und der absteiger der saison ist der mehrfache medailllengewinner des vorjahres, der verein des schlagfertigen multifunktionärs, amstetten. Also erfolgreiche nachwuchsarbeit sieht ein wenig anders aus.

So, und fast zum schluss möchte ich meinen werten leserinnen und meinen werten lesern eine e-mail präsentieren, die mir ein ehemaliger spieler des sv salzburg geschickt hat und die ein bild zeichnet, das für kleine volleyballvereine in österreich nichts gutes verheißt.


Das schicksal des vc salzburg fügt sich damit nahtlos ein in die schicksale einer reihe von ehemaligen erstligavereinen, die entweder in spielgemeinheiten auf- bzw. untergegangen sind, und damit aufgehört haben als eigenständiger verein zu existieren, wie gleisdorf oder südstadt/perchtholdsdorf oder - schon vor längerer zeit - döbling, oder, die sich in die zweit- bzw. gar drittklassigkeit verabschiedet haben ohne reelle chance sich wieder in die erste oder zweite liga hochzuarbeiten, wie hotvolleys, hartberg, sokol und bisamberg. Auffallend ist dabei, dass es sich mit ausnahme der hotties um vereine gehandelt hat, die wie der vc salzburg ohne oder fast ohne - achtung reizwort - legionäre spielten. Auffallend ist weiters, dass unter diesen vereinen wiener vereine bzw. vereine aus der umgebung wiens überrepräsentiert sind, was dazu geführt hat, dass viele gut ausgebildete wiener spieler im besten alter nur noch die möglichkeit haben „gehobenes hobbyvolleyball“ in der wiener landesliga zu spielen. Die schilderung der zustände in salzburg in dieser e-mail anhand der beispiele oberndorf und psv lassen für salzburg ähnliches, und damit leider nichts gutes, befürchten.

Und ein kurzer Artikel zum ende des sv salzburg findet sich auch noch unter  http://www.salzburg24.at/volleyball-vc-salzburg-stellt-spielbetrieb-ein/5035589.


Wie meine werten leserinnen und meine werten leser wissen, schätze ich ja serien, also beispielsweise game of thrones und house of cards. Aber die sind ja ein lercherlschas gegen die serien, die in unregelmäßigen abständen auf der övv-website auftauchen. Legendär ist ja die „unsere stars in – je nach lokalisation – europa bzw. im ausland“ betitelte serie, die es wegen des großen erfolges schon auf 5 staffeln gebracht hat. Großartig auch die serie „austria volleyteam blo(ck)ggt“, allein das wortspiel im titel hätte sich den pulitzerpreis verdient. Leider wurde diese serie trotz überschriften wie „thaller: richtigen topfen gespielt“ (http://www.volleynet.at/News/0000078658) oder „zass: moculescu hat mich beobachtet“ (http://oevv.volleynet.at/News/0000078893) oder – fast schon österreich- krone oder heute-reif - „ichovski: wir waren unglaublich heiß“ (http://oevv.volleynet.at/News/0000078729) nach nur einer saison eingestellt. Unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/203 findet sich übrigens jede einzelne episode zum nachlesen, quasi für zukünftige generationen konserviert im internet. Meine absolute lieblingsserie waren allerdings die spielerportraits, die unter http://oevv.volleynet.at/Inhalt/269 ebenfalls der nachwelt erhalten geblieben sind. Wir erfuhren von der paläodiät des max thaller, wir erfuhren, dass clemens unterberger gerne nüsse isst und dass alex tusch einen lieblingswitz hat und wir durften noch eine ganze reihe anderer interessanter dinge aus der lektüre dieser hochinteressanten, literarischen vignetten mitnehmen. Aus nachvollziehbaren gründen, haben sich nur fünf spieler für diesen chimborazo an peinlichkeit hergegeben und so blieb die volleyballinteressierte öffentlichkeit von  essgewohnheiten, lieblingswitzen und –tieren der restlichen teamspieler und diese selbst von weiteren peinlichkeiten verschont. Aber mit der neue serie mit dem titel beach wm countdown gibt es einen würdigen nachfolger, die anglikaner würden das wohl als sequel bezeichen. Auch dort erfährt die volleyballinteressierte leserin und der volleyballinteressierte leser neben platitüden, dinge, die sie oder er bestimmt schon immer wissen wollten. Also ob jetzt der herr ermacora oder die frau schützenhöfer zuerst duschen geht und was die frau schwaiger oder der herr pristauz im flugzeug tut. Spannend, und mit so viel liebe und sorgfalt gemacht, dass die erste und die dritte folge offenbar im internetnirwana verschwunden sind – oder wurden sie gar von den darin beschriebenen spielerInnen ob der darin enthaltenen peinlichkeiten zurückgerufen – und dass man bei einer einem herrenduo gewidmeten folge vergisst aus der partnerin einen partner zu machen.  


Wann tritt micha henschke von all seinen funktionen beim övv und bei vca amstetten zurück?

Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio finanziert?
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Wien, 25.07.2017, 01:08 mez



3 Kommentare:

  1. Also die Antwort von PK an den KVV hat schon was …
    Immerhin haben wir in Österreich ein Strafgesetzbuch und dort haben Menschen nicht aus Jux und Tollerei Delikte angeführt, die strafrechtlich verfolgt werden sollen – und hier wird quasi „overruled“ und bestimmt, welche Delikte es „Wert sind“, verfolgt zu werden und welche nicht.
    Fakten sind: Gewalt an Jugendliche ist eine Straftat. Morddrohung ist eine Straftat. Sexueller Missbrauch ist eine Straftat. Und es obliegt nicht dem Präsidenten des ÖVV zu bestimmen, welche dieser Straftaten „verfolgungswürdig“ ist oder nicht.
    Vor allem da ja Peter Kleinmann selbst, und ich zitiere wörtlich, mit mahnenden Zeigefinger geschrieben hat: „... denn von der Gewalt der Feder, zur Gewalt der Worte und der Taten ist oft nur ein kleiner Schritt.“
    Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn vor einigen Jahren ein Trainer dem jungen Daniel Kleinmann eine Ohrfeige gegeben hätte, dann wohl andere Töne von PK zu hören gewesen wären als „man muss doch aus ner Ohrfeige keine riesen Affaire machen“.
    Ebenso sicher bin ich mir, hätte ein Vorstandsmitglied des ÖVV heuer Tim Berger eine Ohrfeige gegeben, dass spätestens einen Tag danach entweder der Watschenausteiler oder Nik Berger nicht mehr Teil des Vorstandes gewesen wären – oder beide.
    Und das ist nun mal die Pflicht eines Vorstandmitglieds des ÖVV, alle Mitglieder so zu behandeln, als wären sie „die eigenen Kinder“. Naiver Gedanke, ist mir schon klar – aber der Versuch des Anscheins sollte zumindest erkennbar sein...

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  2. der salzburger spieler zeit ein riesiges Problem vieler Vereine auf:
    es ist unglaublich schwierig trainer für mannschaften zu finden - ganz egal ob für den nachwuchs, für die meisterschaft im landesverband oder auch für die 2. bundesliga.
    da läuft man sich als funktionär die füße wund, investiert für einen volleyball verein unglaubliche summen an geld, während der rest des vereins quasi verhungert.




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    1. Ich versteh das nicht. Früher hat's doch auch geklappt, zumindest in wien. Da hats doch viel, viel mehr vereine und mannschaften gegeben, und das, obwohl die wirtschaftlichen voraussetzungen viel schlechter waren. Also, was ist da falsch gelaufen?

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