Dienstag, 9. Februar 2016

Von einem überraschungsgast in einer zusammengewürfelten mannschaft, von unverschämten forderungen für die sandkiste und von besuchern des opernballs einst und jetzt

Berlin, 08.02.2016, 22:53 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

so, heute bin ich echt schon müde. Nein, nicht weil ich mir die nacht von gestern auf heute in amstetten aus ermangelung einer schlafstelle in diversen bars um die ohren schlagen musste, sondern, weil ich hier in berlin einen sehr arbeitsintensiven und langen und daher anstrengenden tag hinter mir habe. Und ich werde mich daher heute kurz fassen, auch deswegen, weil ich morgen sehr früh aus den federn muss.

Also in amstetten sind gerade die cupfinali zu ende gegangen und mit meiner nicht ganz ernst gemeinten blödelei hier letzte woche, dass es mir die fehlende übernachtungsmöglichkeiten nicht gestattet die beiden final-four turniere im cup anzusehen, habe ich eine welle der hilfsbereitschaft losgetreten. Werner bader hat mir jede menge links zur quartiersuche geschickt und unabhängig davon haben mir zwei treue leser ihr jeweiliges gästezimmer zur übernachtung angeboten. Leider konnte ich aufgrund beruflicher verpflichtungen diese so gut gemeinten freunschaftlichen angebote nicht annehmen. Offenbar habe ich daher ein paar wirklich spannende spiele versäumt. Und weil es mich echt interessiert hat, wie die spiele laufen, habe ich immer wieder versucht entsprechende informationen der övv-website zu entnehmen. Aber im gegensatz zum hype um die ankündigung der beiden final-four turniere war die berichterstattung zu den spielen mehr als enttäuschend. Einen tag nach den semifinalspielen, am 8. februar um 13 uhr 15 gab es auf der övv-website zwar noch immer keinen bericht zu den semifinalspielen, dafür aber schon eine ankündigung der finali. Dass auf dem bild der ankündigung mit nikola zivanovic ein spieler der amstettner zu sehen ist, der für den cup gar nicht spielberechtigt ist, ist da fast schon ein vernachlässigbares detail.


In der zwischenzeit wurden die berichte zu den semifinalspielen nachgereicht und es gibt sogar schon einen aktuellen bericht zu den beiden finali (http://oevv.volleynet.at/News/0000090359, http://oevv.volleynet.at/News/0000090360). Na dann ist ja alles bestens, oder? Also bevor ich mit meiner kritik fortfahre komme ich noch zum wichtigsten, zur gratulation an die sieger svs/post bei den damen und amstetten bei den herren. Dass mein herz mehr für die beiden unterlegenen finalisten aus graz geschlagen hat, haben meine werten leserinnen und meine werten leser wahrscheinlich vermutet. Aber jetzt möchte ich doch noch ein wenig kritik üben, darüber, wie vom övv über die spiele um den zweitwichtigsten titel in österreich berichtet wird. Abgesehen von der nicht gerade zeitnahen veröffentlichung von berichten zu den semifinalspielen, erfährt die interessierte leserin und der interessierte leser nichts über die besucherzahlen. Ich hoffe es war nicht ganz so schlimm, dass man einen grund dafür hat die zahlen zu verheimlichen. Gab’s live scoring? Hamma net. Statistik? Brauch ma net. Dabei wäre so ein datavolleyblatt sehr aufschlussreich gewesen, hätte es doch den nicht in amstetten anwesenden und trotzdem am volleyball interessierten schwarz auf weiß oder hellblau eine sensation offenbart. Also ich weiß das ja auch nur von jemandem, der das kurzzeitcomeback von olli binder im dress von aich/dob im semifinale gegen graz live miterleben durfte. Bumsti! Was sagt uns das über die qualität und den stellenwert eines bewerbes, wenn ein ex-nationalteamspieler, der monatelang vermutlich nicht mehr ganz so intensiv trainiert hat, in so einem spiel offenbar als zweiter aufspieler aufgestellt wird? Nichts allzu gutes, meine ich. Aber vielleicht sehe ich das wieder einmal zu eng. Schließlich fand das spiel ja am faschingssonntag statt. Und zur aussage  von michael leeb, dem kapitän der kärntner, erübrigt sich jeder kommentar. Michael leeb sagt nämlich folgendes: "Ein wahnsinn. Gerade bin ich zwar enttäuscht, aber wenn man bedenkt, dass wir eine zusammengewürfelte mannschaft sind, die noch nie miteinander trainiert hat, kann man mit dieser leistung nur zufrieden sein." (http://oevv.volleynet.at/News/0000090359). Fasching ist halt, auch im österreichischen volleyball.

Aber sollte das der ernsthafte versuch eines comebacks von olli binder gewesen sein, dann kann ich den vereinsverantwortlichen der spielgemeinheit su bisamberg/hotvolleys nur dringend empfehlen schleunigst mit olli binder kontakt aufzunehmen, dort braucht man nämlich ganz dringend keinen zweiten, sondern einen ersten aufspieler. A propos bisamberg: dort hat man in der woche vor dem nicht ganz unwichtigen spiel gegen den vorletzten aus salzburg, in dem man sich bei einem 3:1 oder 3:0 erfolg noch einen bonuspunkt für die hoffnungsrunde holen könnte, zum teil nur mit drei spielern trainiert, weil die jungstars des spielgemeinheitspartners für die u19 staatsmeisterschaften trainieren mussten. Na da müssen halt prioritäten gesetzt werden und da wird einem dann schon einmal aufgezeigt, wer denn da das sagen hat, in so einer spielgemeinheit an der der ex-verein von uhpir beteiligt ist. Ooops, jetzt habe ich schon wieder vereinsinterna ausgeplaudert, die mir der mani blogarsson wahrscheinlich nicht erzählen hätte sollen.

Und schon wieder ein a propos, dieses mal a propos hoffnungsrunde. Also aus oben genannten gründen verschiebe ich die von einigen lesern gewünschte genaue und auch für interessierte laien verständliche beschreibung der ligaformate auf nächste woche. Nur so viel im voraus: darf man sich beim övv wundern, wenn nicht nur das zuschauerinteresse sondern das interesse am volleyball generell verschwindet, wenn man jedes jahr das ligaformat ändert?

Und ein drittes a propos, a propos generelles interesse am volleyball: offenbar verliert auch die politik zunehmend das interesse an diesem sport. Wie man unter http://sport.orf.at/stories/2245503/ lesen kann hat die stadt klagenfurt und das land kärnten den plänen die beachweltmeisterschaft 2017 in klagenfurt auszutragen eine absage erteilt. Na bumm, da wird es wieder einen aufschrei geben von uhpir und seinen freunden. Unfassbar was sich die kärntner bolidiga da trauen. Und dem herrn jagerhofer kürzen sie auch noch die förderungen auf 400.000€ wo der doch eine runde million an subventionen aus kärnten und 2.5 bis 3 millionen aus der bundesförderung gefordert hat. Halt, zurück. Also der herr jagerhofer fordert? Fordert was? Ein paar millionen. Subventionen halt. Geht’s noch? Also da sollen wir mit unseren steuergeldern einen angeblich so erfolgreichen – achtung lieblingswort - event subventionieren? Versteh’ ich da etwas nicht? Was wird da mit unseren steuergeldern subventioniert? Der vip-bereich? Die preisgelder? Der auftritt von irgendwelchen d-promis? Das honorar vom herrn jagerhofer? Und dann auch noch der ton. Der herr jagerhofer fordert! Das ist ja so was von unverschämt und frech, dass mir jetzt gleich das abendessen hochkommt. Ah da sind sie ja meine antiemetika. Na hoffentlich schreitet da aber jetzt der herr verteidigungsminisiter ein und ruft seine parteifreundinnen und –freunde aber so was von rasch und scharf zur ordnung. Sonst gibt’s den nächsten shitstorm, an dem sich auf der facebookseite von uhpir mindestens zwanzig seiner guten freunde beteiligen werden. Noch besteht ja hoffnung, dass man nicht zu solch unschönen maßnahmen greifen wird müssen, hat doch der herr verteidigungsminister erkannt, wie man unter http://sport.orf.at/stories/2245411/ nachlesen kann, dass der sport keineswegs ein anhängsel seines ressorts sondern eine herausforderung ist. Also echt, bitte, herr verteidigungsminister, bei dem was wir für die depperte hypo alpe adria zahlen fallen die millionen für die sandkistenspiele des herrn jagerhofer gar nicht auf.

Aber im ernst, werte leserinnen und werte leser, von meiner seite gibt es ein bravo für den herrn landeshauptmann kaiser und ein bravo für die frau bürgermeisterin von klagenfurt, frau mathiaschitz, dafür, dass sie, in zeiten, in denen in bestimmten politischen kreisen laut über die kürzung der mindestsicherung nachgedacht wird, rechtzeitig die reinleine ziehen und öffentliche mittel nicht in den sand am wörthersee setzen. Und ich frage mich allen ernstes wieso eine angeblich so überaus erfolgreiche veranstaltung - also so wurde das klagenfurter beachvolleyballturnier über die letzten jahre doch immer wieder dargestellt - überhaupt subventioniert werden soll.

Ui, jetzt wird es schon wieder spät, und ich muss heute früh raus. Also dann noch ganz kurz zum meiner lieblingserie srna, die sechs stars und uhbsie, zu der ich fairerweise anmerken möchte, dass sie sich im stil und im informationsgehalt in der letzten zeit merklich verbessert hat. Leider gibt es diese woche wieder einmal mit der phrase star x und co einen ausreißer, dieses mal geht es um florian ringseis und co. Also ich finde diese redensart in einer mannschaftssportart unangebracht, und das hat jetzt nichts mit dem genannten spieler zu tun, sondern mit diesem ausdruck „und co“ den ich als mangel an respekt für die anderen spieler in der mannschaft interpretiere. Aber positiv ist immerhin, dass über die häufigkeit der den stars dargebotenen mahlzeiten glücklicherweise schon länger nichts mehr zu lesen war (http://oevv.volleynet.at/News/0000090344).


In frankreich gewann beauvais gegen portiers mit 3:1, philipp kroiss spielte durch und kam 6% perfekte annahmen (http://datavolley.lnv.fr/2015/DataVolley/Men/&LAM107-1516.pdf). Montpellier verlor gegen paris mit 0:3, philip schneider spielte durch, war aber dieses mal mit 7 punkten ausnahmsweise nicht topscorer (http://datavolley.lnv.fr/2015/DataVolley/Men/&LAM109-1516.pdf). In italien gewann padova gegen molfetta 3:2, alex berger spielte durch und erzielte 12 punkte (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=28192). In der türkei gewann adana gegen tofas mit 3:0, über einsatzzeiten und punkte von thomas zass kann ich wie gewöhnlich nichts berichten (http://www.tvf.org.tr/icerik/328/). In deutschland gewann rhein/main gegen lüneburg mit 3:0, florian ringseis spielte durch und kam auf 53% prefekte annahmen (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan.xhtml). Die von uhbsie sensationell beratenen friedrichshafner besiegten berlin mit 3:1 (http://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1blm/1blm_scoresstats/1blm_spielplan.xhtml). Bei den damen verlor vilsbiburg gegen schwerin 2:3, srna markovic kam nur zu kurzeinsätzen und erzielte 3 punkte.

So und zum schluss noch das fundstück der woche für all diejenigen unter meinen treuen leserinnen und unter meinen treuen lesern, die kein facebook-account haben. Mich würde ja interessieren, ob uhpir in die loge des verteidigungsminsiters eingeladen war, um ihm den stellenwert des sports einmal so richtig nahezubringen.


Ich muss ja sagen, dass der opernball für mich auch nicht mehr das ist, was er einmal war, nämlich politischer reibebaum, gegen den man, und das schließt jetzt den blogger und frau blogger ein, demonstrieren ging, als dort noch so reaktionäre politiker wie franz josef strauß auftraten. Heute ist statt der demonstrationen bestenfalls mitleid mit und fremdschämen für sich selbst zum kasperl machende selbstdarsteller wie mörtel und sein cathy-spatzi angesagt. Und was der mundl über den opernball und seine besucher dachte kann man sich hier noch unter http://www.mundl.net/sounds/ anhören, wenn man zur 19. folge scrollt.    

Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.


Berlin, 09.02.2016, 01:27 mez


4 Kommentare:

  1. Nachdem ich jetzt ewig lang gesucht habe, wo der mundi wos zum opernball sogt, ein kleiner hinweis. Folge 19, gleich zu beginn. Grüssssiiiee

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  2. Liebe Volleyballfreunde,

    also zuerst darf ich den Amstettnern zum Cupsieg und zur gelungenen Organisation gratulieren. Zumindest als Zuseher sind da keine Schnitzer aufgefallen. Ich persönlich hoffe, dass man beim Verein aus diesem Erfolg die richtigen Schlüsse zieht.

    Ich frage mich aber nur, warum es eigentlich eine Ausschreibung für das Cup-Final Four gibt. Da schreibt der ÖVV von 5.000 Euro Lizenzgebühr, von Verpflegungskosten für Teams und Offiziellen, die der Veranstalter übernehmen muss oder von Werbeflächen bei Banden, Netz, Schiristuhl etc. die zu gewissen Teilen dem ÖVV zur Verwertung teilweise Branchenexklusivität (zb. Beim Ausrüster, Versicherungen, etc.) besteht, überlassen werden müssen.

    Nun, die Anzahl der Werbetafeln die dem ÖVV zustehen hat er gestern nicht voll genutzt, Sponsoren seitens des ÖVV wie Uniqa oder Errea haben – wissentlich oder unwissentlich- auf Ihre Exklusivität verzichten müssen. Nun und von Betreibern von Hotels in der Gegend, bei denen die Teams genächtigt haben, habe ich erfahren, dass die Rechnungen alle an die jeweiligen Vereine und für die Offiziellen an den ÖVV gehen. Ich hoffe ja nur, dass die dann hier nicht mit Weiterverrechnungen beginnen aber bitte. Manche Werbeflächen wie Bodenwerbung etc. wurden gleich gänzlich, sowohl vom ÖVV wie auch vom Veranstalter, nicht genutzt, was schade ist und wo man vielleicht langjährigen Partner (egal ob von Verbandsseite oder von VCA-Seite) auch etwas „Gutes“ hätte tun können.

    Dass hier keine Missverständnisse aufkommen – ich finde dass der Veranstalter durchaus Bewegungsraum braucht, denn mit Volleyball lässt sich ja bekanntlich, außer man ist in den guten alten Zeiten sehr stark politisch vernetzt gewesen und hat dafür aber auch später die Rechnung präsentiert bekommen, kein Geld verdienen. Bezeichnend ist es aber für den ÖVV und seine Offiziellen schon, wenn er bei 2 Livepielen und auch bei den Semifinalpaarungen, die auch sehr gut besucht waren, selbst kein Kapital aus solchen Veranstaltungen schlagen kann. Dass sich auch die Ausschreibung ad absurdum führt ist dann nur ein Treppenwitz der Geschichte.

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  3. PS

    Gerade überträgt Sport Plus eine PK der BSO zum Thema Bewegung. Zu schade, dass unser Herr Präsident KR Peter Kleinmann da nicht auf dem Podium ist. Gott sei Dank hat er gestern TV Interviews geben dürfen aber halt doch - wir wissen ja bis heute nicht warum Herr Kleinmann nicht mehr in der BSO sitzt....

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