Dienstag, 29. September 2015

Von einem weiteren ausflug in die politik, von einem erhellenden e-mail-verkehr und von sportstätten, einem kropf und von einem veritablen wunder


Wien, 28.09.2015, 22:49 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also heute wird es gefühlsmäßig wieder eine etwas längere geschichte, dieser eintrag. Und anfangen muss ich aus gegebenem anlass leider schon wieder nicht mit volleyball, oder eigentlich schon. Aber gut, schön der reihe nach. Also da hat sich auf der facebookseite von uhpir aus anlass des sagers von uhzt, eine diskussion entwickelt. Uhzt hat in einem orf-interview gesagt: „wir können erstmals nach 70 Jahren stärkste kraft in wien werden.“ Wer nachrechnet weiß wer vor 70 jahren in wien die stärkste kraft war, aber das ist ja jetzt ganz sicher wieder schon wieder so eine böse unterstellung der gutmenschen und linken jagdgesellschaft, das hat er doch sicher nicht so gemeint uhzt. In der diskussion, die sich dann dort auf der facebookseite von uhpir entwickelt schreibt dann ein herr grabensberger folgendes: „angst habe ich nur vor den manipulationen, wie IHR sie macht, denn es mobilisiert die, die nur einfach gestrickt handeln können... du peter kleinmann & co...IHR seid die zündler und bildet euch dazu noch ein, wie gut ihr seid.“



Also ich hätte mir ja nicht träumen lassen, dass ich einmal zur verteidigung peter kleinmanns antrete, er hat sich das wahrscheinlich noch viel weniger vorstellen können, aber was sein muss, muss sein. Ein herr grabensberger, kann diese ehre für sich beanspruchen. Ich fühle mich nämlich von seinem großgeschriebenen IHR angesprochen. Also wir zündeln und manipulieren. Aha. Und davor hat der arme herr grabensberger angst? Angst? Aber geh! Also was manipulieren wir denn genau? Den kühnengruß, mit dem der herr strache drei biere bestellt hat, die fotos vom lustigen gotcha-spielen mit kameraden - ich glaub’ so heißt das bei seinen gesinnungsfreunden (http://derstandard.at/1242316861124/FP-Kundgebungen-Drei-Bier-und-andere-Codes, https://www.youtube.com/watch?v=h3GSf30qmco)? Ah ja und dann manipuliert dieses von der lügenpresse gesteuerte linkslinke fotografenpack auch noch fotos von unschuldigen fpö anhängern, die flüchtlinge und deren kinder nett und freundlich mit willkommensplakaten begrüßen (http://derstandard.at/2000020784347/Nach-Foto-Aussage-Nationalrat-soll-ueber-Auslieferung-Straches-entscheiden). Und wenn sich der fotograf, den strache der manipulation bezichtigt hat wehrt und den herrn zahntechniker klagen will, dann hat der nicht die cojones, dann ist der feine herr zu feige auf seine immunität zu verzichten (http://orf.at/stories/2300419/). Und, und, und... Ich denke, das genügt für’s erste. Ich kenne diesen herrn grabensberger nicht, und ich lege auch keinen gesteigerten wert auf seine bekanntschaft, aber vielleicht kennt ihn ja die eine werte leserin oder der andere werte leser und kann ihm diesen kurzen absatz vorlesen. Ich wäre dankbar dafür, irgendwie wäre das gut für meine psychohygiene.

So aber jetzt flugs zum volleyball. Und da geht’s zuerst wieder in die sandkiste. In xiamen gab’s bei den herren einen fünften platz für huber/seidl, einen neunten für ermacora/pristauz-telsnigg und einen siebzehnten für kunert/dressler (http://oevv.volleynet.at/News/0000089930). Bei den damen wurden schwaiger/hansel neunte, deren formkurve zumindest in der eigensicht „deutlich“ nach oben zeigt. Ein bisserl spät kommt der richtungswechsel in der formkurve und die bewegung im olympiaranking verläuft trotz dieser sehr optimistischen selbsteinschätzung eher gegenläufig zu der angeblich ansteigenden formkurve (http://oevv.volleynet.at/News/0000089947, http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/OGRanking_W.asp). Schützenhöfer/plesiutschnigg blieben schon in der gruppenphase hängen (http://oevv.volleynet.at/News/0000089930). Auf orf.at sieht man die ergebnisse übrigens realistischer als auf der övv homepage, dort sieht man schützenhöfer/plesiutschnig nach einer 21:17 und 21:14 niederlage gegen ein russisches paar „recht weit von einem satzgewinn entfernt“ (http://sport.orf.at/stories/2238360/). Und zur richtigen einordnung des gesamten turniers in xiamen, möchte ich noch erwähnen, dass bei den herren ganze drei teams aus den ersten zwanzig der weltrangliste am xiamen open teilnahmen und bei den damen vier (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2015/event/Results.asp?TournCode=WXIA2015&Phase=2, http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/Competitions/WorldTour/2015/event/Results.asp?TournCode=MXIA2015&Phase=2, http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_w.asp, http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_m.asp).

So und nach den dürren sechs artikeln in der ganzen vorletzten woche auf der övv website, ist letzte woche dort eine art hyperaktivität ausgebrochen mit acht artikeln innert nicht einmal 24 stunden. Da ist wohl das ritalin ausgegangen.


Ein paar der artikel sind jetzt nicht so wahnsinnig ausführlich und der artikel über den österreichischen cupbewerb wird wieder einmal in bewährter form recycled (http://oevv.volleynet.at/News/0000089925, http://oevv.volleynet.at/News/All/2015/09/0000089917). Aber so anspruchsvoll darf man halt nicht sein, besonders was den cup angeht, der immer mehr vom stiefkind zur lachnummer wird, aber darauf komme ich noch später ausführlich zu sprechen. Aber was mich wirklich mit der berichterstattung auf der övv homepage versöhnt, ist die fortführung meiner absoluten lieblingserie, dieses journalistischen juwels der sportberichterstattung mit dem titel „unsere stars in europa“ (http://oevv.volleynet.at/News/0000089920). They are back! Also srna und die - im moment - sieben stars sind wieder da. Und das design ist zum glück auch unverändert. Retro ist trumpf. Vermutlich zwecks erleichterter wiedererkennbarkeit, bleiben uns die ungefähr ein achtel einer durchschnittlichen briefmarke großen fotos auf ins auge springendem, rotem hintergrund erhalten. Nur an der reihenfolge sollte man noch arbeiten, die schaut eher zufällig aus, die ist weder geographisch noch alphabetisch geordnet. Aber dafür erfährt man wieder dinge, die man immer schon wissen wollte. So wurde zum beispiel dem armen aleks blagojevic das auto gestohlen. Ob er das fahrzeug vielleicht wieder am flughafen abgestellt hat, mit dem schlüssel drinnen, erfahren die interessierten leserinnen und die interessierten leser leider nicht. Und warum blagojevic jetzt schon die dritte saison bei einem verein bleibt, bei dem er es bis jetzt nicht einmal zum edelreservisten gebracht hat, bleibt uns auch verborgen. Und dann erfahren wir von thomas zass, dass in adana gerade überall schafe verkauft werden und dass er sich bereits an die rufe des muezzin gewöhnt hat. Interessanter wäre es gewesen, ob zass’ wechsel in die zweite (!) türkische liga vom aktuellen spanischen meister ausschließlich finanzielle gründe hatte, weil sportliche können es ja wohl nicht gewesen sein. Aber das erzählt man uns ebenfalls nicht. Na ja transparenz war noch nie eine usp – eine unique selling proposition – des övv.

Und losgegangen ist es mit dem hallenvolleyball, endlich, nach monaten der abstinenz, die naturgemäß die erwartung steigert. Und dann eröffnet man die saison mit dem cupbewerb, der ein spiegelbild des zustandes des österreichischen hallenvolleyball darstellt. Wie ernst dieser bewerb genommen wird, zeigt beispielsweise der österreichische meister bei den herren (http://www.volleynet.at/Ergebnisse/16501). Die tiroler treten ohne ihre nationalteamspieler tusch und koraimann an und verlieren mit einer kindertruppe gegen ried 1:3. Der avl-verein waldviertel verliert mit den zugekauften zwei nationalteamspielern menner und michel gegen steyr sang – und klanglos 0:3. Da trägt die angeblich so tolle nachwuchsarbeit wohl noch lange keine früchte. Ich selbst durfte beobachten wie eine mit acht spielern angereiste – sorry- mehr oder weniger gehobene hobbytruppe aus enns die hilflose spielgemeinheit bisamberg/hotvolleys 3:2 besiegte. Das lässt für die kommenden aufgaben der spielgemeinheit nichts allzu gutes erwarten und ich bin schon gespannt wie lange es dauert, dass ein nicht operativer uhpir doch zu operieren beginnt. Den sportlichen leiter der bisamberger habe ich übrigens nicht unter den zuschauern beim season-opening entdeckt. Entweder hatte peter wollenschläger schon eine gewisse vorahnung, was ihn dort erwarten würde, oder aber er war in sachen heimhalle unterwegs. Die ist noch immer nicht auf der övv-seite zu finden. Schön langsam wird die heimhalle der bisamberger immer mehr zur geheimhalle (http://oevv.volleynet.at/Termine/16338). Also ich bin ja wirklich schon sehr gespannt, ob es sich der eine oder andere verein vielleicht sogar überlegt, sollte es sich bei der bisamberger geheimhalle wirklich um die sporthalle brigittenau aka hopsagasse handeln, in einer nicht dem reglement des övv entsprechenden halle nicht anzutreten. Für spannung ist jedenfalls gesorgt.

Und dann hat mir wieder einmal ein treuer leser ein dokument zugeschickt zur causa schiedsrichterreferat/eugen kulhanek.





Ich denke diese e-mails sprechen für sich. So spricht er halt, der herr präsident. Ein sittenbild gewissermaßen. Da wird ein erwachsener, ein funktionär abgekanzelt und geschurigelt, wie ein kleiner schulbub. Das ist halt eines der probleme von uhpir, dass er nicht erkennt oder erkennen will, dass der ton die musik macht. Eine ganz kurzen kommentar kann ich mir aber doch nicht verkneifen. Da steht doch glatt irgendwo in der e-mail von uhpir vom 22.04.2015 „menschen haben das recht informiert zu werden.“ Aha, da kann ich nur auf meine traditionellen fragen am ende dieser blogeinträge verweisen. Wie steht es mit diesen informationen, haben die menschen, also nicht alle, die allermeisten würde das ohnehin nicht interessieren, aber wenigstens die am volleyball interessierten kein recht auf die beantwortung dieser fragen? Ah ja und noch etwas, den herrn generalsekretär gibt es wirklich, und der tut sogar etwas. Der kündigt die e-mails von uhpir an. Also ich muss schon sagen, das hätte ich auch noch irgendwie geschafft. Aber vielleicht schreibt er auch diese tollen artikel in ösport, dem magazin der österreichischen bundesportorganisation. Dort wird unter http://issuu.com/bundes-sportorganisation/docs/oe-sport_02_15?e=10138881/30198374 auf seite 31 nochmals uhtzt mit der aussage von den zehn guten spielen mit zu wenigen siegen der herrenanationalmannschaft in der european league zitiert.

Und noch einen artikel möchte ich meinen werten leserinnen und meinen werten lesern nicht vorenthalten, weil er gar so sensationell ist. Unter http://kurier.at/sport/sportmix/wien-wahl-sport-findet-nicht-stadt/155.225.757#.VggM_LkgxAI.facebook  findet uhpir, dass „wien als sportstadt ein widerspruch“ sei. Eine solche feststellung wird den michi häupl in der jetzigen situation so richtig freuen. Ich könnte mir vorstellen, dass der herr bürgemeister diese belehrung von uhpir als so notwendig wie einen kropf betrachtet. Aber halt, wenn man dann das interview liest, dann fällt es einem wie schuppen von den augen, da spricht ein ganz großer, ein kandidat für den sportstadtrat oder noch besser für den gesundheitsstadrat, ...äh... was sag’ ich da spricht ein nobelpreiskandidat zu uns. Uhpir hat herausgefunden, dass sport herzinfarkt und diabetes und bluthochdruck und krebs und alzheimer und sonst wahrscheinlich eh auch noch alles von genitalwarzen bis gesäßfurunkeln vorbeugen oder heilen kann. Vorbeugen ja, aber heilen? Das wäre ja besser als eine wallfahrt nach lourdes, das wäre ein echtes wunder. Ja und dann jammert uhpir noch darüber, dass wien keine olympiatauglichen sportanlagen hat. Die braucht wien auch nicht , weil ich mich zu erinnern glaube, dass die wienerinen und wiener, die schnapsidee sich für die austragung olympischer spiele in wien zu bewerben vor ein paar jahren ziemlich deutlich abgelehnt haben. Und die errichtung einer neun-meter halle in wien für den spielgemeinheitspartner wird sich trotz dieses interviews bis 17. oktober auch nicht mehr ausgehen.

So und ganz am schluss noch ein fundstück der woche, eingesandt von einem treuen leser. Es ist halt schon ein zeichen von guter organisation, wenn man wenige tage vor dem beginn der hallensaison beim oberösterreichischen verband die verbandsseite renoviert.



Und ganz, ganz zum schluss noch kritik in eigener sache, bzw. dank an meine aufmerksamen leserinnen und leser. User michi hat mich daruf aufmerksam gemacht, dass ü40 spieler von den transfergebühren ausgenommen sind. Und das sleeping weasel ist überhaupt nicht schläfrig, sondern putzmunter und daher hat es mich auch darauf hingewiesen, dass in den ersten beiden cuprunden regionale gegebenheiten berücksichtigt werden, ganz ohne den heiligen wendelin von tholey, und das ist gut so. Danke für die hinweise.


Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Herr kleinmann, tun sie sich und dem österreichischen volleyballsport etwas gutes und treten sie besser heute als morgen als övv-präsident gemeinsam mit ihren övv-vorstandskollegen zurück, um dem österreichischen volleyballsport einen neuen weg in die zukunft zu öffnen.

Wien, 29.09.2015, 02:00 mez


1 Kommentar:

  1. Aus dem mail-Verkehr zur Causa SR-Referat lässt sich herauslesen, wofür so ein Volleyball-Verbandspräsident alles herhalten muss: er muss also u.a. auch sich auf einem Irrweg befindliche ORF-Kommentatoren persönlich zur Ordnung rufen und sie über die Regelauslegungen strittiger Schiedsrichterentscheidungen aufklären.
    Na, da hätte der gute Herr Leo Windtner einiges zu tun, wenn das für Fußball genau so gehandhabt würde.
    Man könnte natürlich solche Entscheidungen – da ja ohnehin irreversibel – auch einfach unkommentiert stehen und in der Öffentlichkeit diskutieren lassen, wie das im Fußball wöchentlich an hunderten Stammtischen der Fall ist. Was wäre der Fußball, ohne die regelmäßige Diskussion und Aufregung über die Schiedsrichterentscheidungen.
    Besser ist doch, es wird über den Sport geredet, wenn auch nur über „Schiri-Fehlentscheidungen“, als es wird gar nicht diskutiert und die Sportart ignoriert.
    Im Übrigen glaube ich kaum, dass die ÖVV-Schiedsrichter die Unterstützung des Herrn Präsidenten brauchen: Jeder, der diesen Job annimmt, muss sich ja dessen bewusst sein, dass er nicht frei von Fehlern ist, er unter – hoffentlich – öffentlicher Beobachtung steht und somit auch gelegentlich kritisiert wird. Wer das nicht aushält, muss es halt bleiben lassen.
    Aber leider ist es ja, wie wir wissen, so, dass die Schiedsrichterentscheidungen eben nicht diskutiert werden, weil zumeist ja nur ganz wenige Zuschauer in den Genuss solcher „Fehlentscheidungen“ mangels Anwesenheit in den Sporthallen kommen; und schwarze Tücher, die leere Zuschauerränge abdecken, diskutieren bekanntlich nicht.

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