Dienstag, 4. November 2014

Von einer gänsehaut in der einen und einer verkleidung in der anderen halle, von einem schlechten gedächtnis und einer daher angebrachten entschuldigung und vom eher traurigen erscheinungsbild zweier traditionsvereine


Wien, 03.11.2014, 22:53 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na das ist mir auch noch nie passiert, zumindestens ist es mir bisher noch nie aufgefallen, dass ich genau zur selben uhrzeit meinen eintrag zu schreiben beginne wie in der vorwoche. Es ist wieder später geworden als üblich und diesmal ist nicht die viennale schuld, sondern mein arbeitgeber, die medizinische universität wien, die heute ihr zehnjähriges bestehen unter anderem mit einer abendveranstaltung gefeiert hat, zu der ich eingeladen war. A propos arbeitgeber: also aufgemerkt uhpir, wie schon des öfteren hier betont, trenne ich sehr wohl zwischen arbeitszeit und freizeit und schreibe diese einträge natürlich ausschließlich in zweiterer.

So und jetzt zum volleyball oder eigentlich noch nicht ganz. Ich war gestern auf einladung des generalsekretärs des österreichischen handballbundes, martin hausleitner, den meine werten leserinnen und meine werten leser ja aus einem hier unlängst veröffentlichten interview kennen, zum europameisterschaftsqualifaktionsspiel der österreichischen herrennationalmannschaft gegen deutschland in die albert-schultz halle eingeladen. Leider haben die österreicher aufgrund mangelnder chancenauswertung und unterstützt durch einige fragwürdige schiedsrichterentscheidungen 24:28 verloren. Aber das war so das ziemlich einzige, was nicht gepasst hat. Ausverkaufte halle, tolle stimmung und eine mannschaft, die alles gegeben hat und sich großartig präsentiert hat. Ich bin ja nicht wirklich von nationalismus und chauvinismus angekränkelt, auch wenn das uhtt mit seinem mahnenden zeigefinger anders zu sehen beliebt, aber die österreichische nationalhymne und ein ausverkauftes haus hat auch bei mir die körperhaare aufgerichtet.


A propos uhtt, den hab’ ich dort übrigens im vip bereich getroffen, und der hat sogar ganz zwanglos mit mir geplaudert. Irgendwie hab’ ich mir dann nachher gedacht, dass der entweder meinen blog nicht liest oder nicht sehr nachtragend ist, bei all dem was ich hier so über ihn und seine erfolgsbilanz schreibe. Und dann ist mir aber schon noch eingefallen, dass ich eigentlich noch viel weniger nachtragend bin, weil ich mit jemanden geplaudert habe, der es via facebook gut gefunden hatte, oder wie es dort heißt geliked hatte, dass man mir wegen eines kritischen eintrages in diesem blog die fresse poliert und mich des verbreitens von naziblödsinn bezichtigt. Na wurscht, ist halt so.

Aber zurück zu den handballern: die schaffen es die hütte voll zu kriegen, ganz ohne schuläktschn und ganz ohne danza egenst kanza oder wie diese aktion irgendwelcher möchtegernepromis aus der zweiten oder dritten  reihe heißt, die dann in lustigen kostümen den vip-rahmen bei irgendwelchen qualispielen für irgendeine europameisterschaft der volleyballherren abgegeben hatten. Und ganz ohne k47 events. Seit jahren geht es mit dem volleyball bergab, uhpir, haben sie doch ein einsehen, von zuschauerzahlen und einer begeisterung wie beim handball können sie nur träumen. Den eigenen verein haben sie an die wand gefahren, die mannschaft in die zweite liga versenkt. Die nationalmannschaften ist weiter von qualifikationen für internationale turniere entfernt denn je. Und mit der erträumten beachvolleyballolmypiamedaille wird’s trotz aller förderungen auch nichts werden, glauben sie mir. Daher mein appell an sie herr kleinmann, das wird nix mehr, mit ihrer präsidentschaft, treten sie zum wohle des österreichischen volleyballsports in österreich zurück, besser heute als morgen, machen sie platz für einen neuanfang, es reicht.

Ah ja wenn im österreichischen volleyballsport auch nur annähernd so strenge benimmregeln wie bei den golfern in amerika gelten würden, wäre uhpir nach der arschlochaffäre längst geschichte (http://sport.orf.at//stories/2218501/).

Na ja der appell wird nichts nützen, das ist mir schon klar, aber irgendwie hatte ich das bedürfnis das einmal in der klarheit (copyright ex-minister herbert haupt) hier hinzuschreiben.

So und jetzt ist es höchst an der zeit nicht nur andere zu kritisieren sondern ganz schuldbewusst selbstkritik zu üben. Ich möchte mich ganz aufrichtig bei thomas zass entschuldigen, dessen zeit bei paris ich hier letzte woche als mäßig erfolgreich bezeichnet hatte. Ich habe das gemacht, was man, wenn man sich seriös mit einer sache auseinandersetzen möchte, nicht tun soll: anstelle zu recherchieren habe ich mich auf mein gedächtnis verlassen und das hat mich in diesem fall schmählich im stich gelassen. Ich war mir sicher, dass die zeit, die thomas zass bei paris spielte ähnlich mäßig erfolgreich verlaufen war wie sein darauf folgendes engagement bei friedrichshafen. Zum glück hat user stelvio48 das in seinem kommentar zum letzten blog dankenswerterweise richtig gestellt und dokumentiert, dass die zeit die thomas zass in apris verbracht hatte ganz im gegenteil äußerst erfolgreich war. Ich möchte aber schon auch noch darauf hinweisen, dass ich thomas zass’ karriere im ausland unter die erfolsstories eingereiht habe und ihn auch in der vergangenheit, so wie peter wohlfahrtstätter und philipp kroiss immer wieder als positives beispiel für die entwicklung österreichischer spieler im ausland genannt habe. Und ich habe genau an dem beispiel genau dieser spieler auch immer wieder die wichtigkeit kleinerer vereine für die förderung und ausbildung von talenten betont.

So und weil wir gerade beim thema sind komme ich kurz zu meiner geliebten serie sophie, srna und die sieben stars. Also dieses mal hat die englische woche mit spielen unter der woche in einigen ligen der genannten serie einen aktualitätsvorsprung vor diesem blog verschafft (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/10/0000087559). Irgendwie hatte ich ja gehofft, dass diese art der berichterstattung der vergangenheit angehört, aber wenn ich dann überschriften wie „övv-kräfte besiegen champions“ oder „zass besiegt spanischen meister“ lese, dann wird mir wieder bewusst, warum ich diese art der berichterstattung so liebe. Was soll denn das? Volleyball ist noch immer ein mannschaftssport, die sogenannten övv-kräfte spielen in mannschaften, die meistermannschaften des letzten jahres geschlagen haben, thomas zass hat sicher nicht alleine gegen den spanischen meister gespielt sondern, und das sieht thomas zass sicher genau so, er hat mit seinen mannschaftskollegen diesen erfolg gefeiert. Warum schreibt man das nicht so? Warum muss man hier – also ich entschuldige mich für den ausdruck, aber es muss einfach raus – das maul so aufreißen? Und dann diese geschichten. Max thaller hat nicht gespielt, weil ausgrechnet einzig und allein der aufspieler in einer schlecht spielenden mannschaft gut gespielt hat, und aleks – ich nehm dann mal eine auszeit – blagojevic macht zwei seiner insgesamt vier punkte gegen den bulgarischen weltklassespieler kazyiski am block. Na bumm aber auch! Aber weg von der englischen woche und hin zum aktualitätsvorsprung und zu den ergebnissen des letzten wochendes: in frankreich gewinnt montpellier gegen chaumont mit 3:2, philipp kroiss und philip schneider spielen durch, letzterer ist mit 24 punkten topscorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM025-1415.pdf). Nantes gewinnt gegen sete mit 3:1, alex berger ist mit 23 punkten und einer sensationellen angriffsquote von 61% topscorer (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM022-1415.pdf). Poitiers verliert gegen rennes 0:3, max thaller wird im ersten und zweiten satz eingewechselt und darf im dritten beginnen. Er macht einen blockpunkt (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM028-1415.pdf). In deutschland spielte bühl am wochenende nicht, aachen verlor gegen münster 0:3 und srna markovic spielte im ersten und im dritten satz und war mit 5 punkten viertbeste scorerin ihrer mannschaft (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Women/&2015.pdf). In italien verlor molfetta gegen top volley latina mit 2:3, aleks – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic, wird in den sätzen 2 bis 5 eingewechselt, erzielt 4 punkte, erreicht aber mit 27% im angriff eine eher nur bescheidene quote (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27194). In spanien gewinnt almeria gegen madrid mit 3:0, thomas zass spielt im ersten und zweiten satz und ist mit 6 erzielten punkten zweitbester scorer seiner mannschaft (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3081&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList). Und in schweden fanden an diesem wochenende keine spiele statt.

Und was passierte im österreichischen hallenvolleyball? Die dreiklassengesellschaft verfestigt sich in der 1. liga, wenn auch mit einer überraschung. Graz besiegt mit einer mannschaft in der nur ein ausländischer spieler steht die legionärstruppe aus dem waldviertel klar mit 3:0, und das freut mich ganz besonders, aus gründen, die ich hier wohl nicht mehr weiter ausführen muss (http://oevv.volleynet.at/News/0000087582). Tirol verliert einen satz gegen hartberg, aich/dob montiert amstetten ab und supervolley pellinger besiegt vbk frühbauer/huber 3:1.

Und svs/post hat die zweifelhafte ehre als erster in einem international vertretener österreichischer verein auch gleich razz-fazz gegen den vertreter der volleyballgroßmacht ungarn gödöllö im cev cahllenge cup sang und klanglos mit einem gesamtscore von 1:6 sätzen auszuscheiden (http://oevv.volleynet.at/News/0000087592). Ah ja, irgendwie gehen mir bei den spielberichten der spiele von svs/post die hochqualifizierten kommentare des sportdirektors darko antunovic ab. Wo ist denn der hingekommen? Oder wichtiger. Wo wird denn der wieder auftauchen? Als assi-coach beim nationalteam der damen oder auch der herren? Wetten werden angenommen. Na vermutlich ist der gute herr antunovic, ein relikt aus der unsagbar erfolgreichen periode der spielgemeinheit zwischen svs und den hotvolleys, ebenso wie die meisten legionärinnen bei svs/post einer gewissen finanziellen klammheit – und nicht der späten einsicht - zum opfer gefallen. Letzteres erlaubte sozusagen eine genaue standortbestimmung des österreichischen damenvolleyball im vergleich zum ungarischen, da svsp/post mit nur zwei legionärinnen angetreten war und gödöllö gänzlich ohne solche spielte (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=8908&ID=741, http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionTeamDetails.aspx?TeamID=8784&ID=741). Das ergebnis ist für österreich – siehe oben – ernüchternd.

Ich merke gerade ich hab’s heute schon wieder mit den überleitungen. Also a propos spielgemeinheit svs/hotvolleys. Da haben zwei der ganz mächtigen männer, uhpir und uhvp eine nicht gerade erfolgreiche bilanz aufzuweisen. Svs/post verliert in der mevza gegen den österreichischen konkurrenten klagenfurt und fliegt gegen einen wohl nicht sehr hochklassigen gegner aus dem cev challenge cup. Und symbolisch dafür ist seit einigen tagen die vereinseigene web-site unter http://www.sokol.at nicht mehr aufrufbar.


Dem ehemaligen stolzen partner hotvolleys geht es nicht viel besser. Der verein ist in die 2. bundesliga zwangsrelegiert worden und gibt dort mit einer nachwuchstruppe den watschenbaum mit drei niederlagen aus drei spielen und einem satzverhältnis von 1:9. Besonders schmerzhaft war vermutlich die niederlage gegen die akademiemannschaft aus graz (http://oevv.volleynet.at/Ligen/14687, http://oevv.volleynet.at/Ergebnisse/14687). Die vereinshomepage ist seit monaten im dornröschenschlaf versunken, mit einem präsidenten kleinmann, mit bildern einer profitruppe aus längst vergangenen besseren tagen, eine time capsule sozusagen (http://www.hotvolleys.at). Und mitleid könnte fast aufkommen, wenn man unter https://www.facebook.com/hotVolleys?fref=ts die facebook seite der ehemals so stolzen hotties aufruft. Dort werden jetzt – als einzige aktivität seit 2. juni - restbestände von adidas trainingsjacken mit dem obligaten wienenergie-aufdruck verramscht. Na ja, wer’s mag. Ganze 6 likes hat die aktion übrigens seit dem 26. oktober bekommen.

Und was gibt’s sonst noch an wichtigem und interessanten aus der welt des volleyballs zu berichten? Die fivb hat bei ihrem weltkongress in sardinien die alte netzberührungsregel wieder eingeführt, nach der – sowohl im beach als auch in der halle – jede netzberührung, egal wo, als fehler gilt (http://www.fivb.com/#the34thfivbworldcongress).


Oiso, um mit andi ogris, oder war’s didi kühbauer, zu sprechen, i find des supa! Eine interpretierbare regel wird durch eine ja/nein regel ersetzt. Aber ich bin schon gespannt was meine werten leserinnen und meine werten leser dazu meinen.

Und noch etwas gibt es vom fivb-kongress zu berichten. Die fivb protestiert gegen die verhaftung einer frau, die im iran ein männervolleyballspiel besucht hat (https://www.facebook.com/FreeGhoncheh/timeline?ref=page_internal, http://www.fivb.org/viewPressRelease.asp?No=50234&Language=en#.VFgbFYd_fBz). Dieser protest ist natürlich vollinhaltlich und mit aller kraft zu unterstützen und in diesem fall bin ich auch einmal mit uhpir einer meinung (http://oevv.volleynet.at/News/0000087599). Aber eines möchte ich schon auch anmerken: wenn man sich die fotos vom kongress der fivb ansieht, dann erkennt man ganz deutlich, dass die fivb ein gewaltiges aufholpotential hat, was die quote von frauen unter den kongressdelegierten angeht (http://www.fivb.com/en/congress/gallery). Die überwiegende mehrheit der delegierten sind ältere (!) männer und ich würde einmal annehmen, dass weltweit ungefähr so viele frauen wie männer den volleyballsport ausüben. Also meine herren, da ist noch viel zu tun was die gleichberechtigung der frauen angeht, nicht nur im iran, sondern auch in den eigenen reihen.  A propos fotogallerie: die sitzordnung war leider für uhpir, falls er – wie ich vermute – beim kongress anwesend war, extrem unvorteilhaft. Wobei genau genommen war’s wohl nicht die sitzordnung sondern die nicht ausreichend kurze brennweite des objektivs der kamera mit der die fotos gemacht wurden. Also austria hatte sicher seinen sitz in der ersten reihen, aber wie man auf einem der fotos erkennen kann sitzen rechts – also am foto eigentlich links – von dem herren aus barbados die delegierten aus bangladesh und den bahamas und dann käme azerbaijan und erst dann – leider nicht mehr im bild –austria. Sapperlot aber auch. Da fällt leider kein foto für die övv-website ab.

Na besser keine foto – achtung überleitung - als ein falsches. Ein aufmerksamer leser hat mir als fundstück der woche den auf der övv website veröffentlichten bericht über das abschneiden des beachpaares daniel hupfer/julian hörl in parana in argentinien als screenshot geschickt. Dort scheint julian hörl als fälschlicherweise wolfgang hörl auf, und das begleitbild zeigt nicht hupfer und hörl sondern hupfer und christoph berger.


Und noch ein fundstück gibt es diese woche, sozusagen aus dem eigenen fundus. Ich wurde ja – wie oben schon erwähnt – trotz oder vielleicht gerade wegen meines frechen mundwerks vom generalsekretärdes österreichischen handballbundes zum gestrigen qualispiel der österreicher in die albert-schultz halle eingeladen. Im budo-center hatte – oder habe ich noch immer – wegen meines unbotmäßigen geschreibsels hallenverbot. Da ich mir nicht sicher war, ob dieses hallenverbot auch nach dem rauswurf der hotvolleys aus der gralsburg gilt und sozusagen für alle zukünftigen heimspiele der hotvolleys in der art eines bannspruches gültigkeit behält, habe ich beim kürzlichen besuch des heimspieles der hotvolleys gegen bisamberg in der hopsagasse entsprechende vorkehrungen getroffen und mich bis zur unkenntlichkeit verkleidet und mich zusätzlich in die obhut eines professionellen personenschützers begeben, den ich, aus gründen der unbedingt notwendigen aufrechterhaltung der anonymität in einem so sensiblen beruf, mit einem schwarzen augenbalken unkenntlich gemacht habe.                



Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 04.11.2014, 01:49 mez



1 Kommentar:

  1. Nein, die neue Netzregel ist nichts für mich !! Dem Spielfluss kommt das in den unteren Klassen definitiv nicht zu Gute.. da kannst du jeden zweiten Block abpfeiffen... nervt mich jetzt schon !!

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