Dienstag, 21. Oktober 2014

Von viel aufgewirbeltem staub an einem ende und ungewohnter ruhe am anderen ende einer rangliste, von einem informationsdefizit auf seiten des övv und von einem informationsvorsprung im blog, und von einem ganz und gar nicht lustigen aber dafür demaskierenden facebook eintrag


Wien, 20.10.2014, 22:26 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

also irgendwie bin ich ja schon enttäuscht von uhpir. Ich hätte ja erwartet, dass er den 2. platz des övv im ranking der sportfachverbände medial besser verwertet. Und was ist passiert seit letzter woche? Nichts! Es bleibt bei dem einen kurzen, um nicht zu sagen mickrigen artikel auf der övv website unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/10/0000087405. Das ist schawach, vor allem wenn man bedenkt, dass das faktum, dass ein paar spielerinnen und der cotrainer des neuen weltmeisters usa vor ein paar jahren bei svs/post zugange waren den leserinnen und lesern der övv website in zahlreichen begleitartikeln zur damen-wm immer und immer wieder in erinnerung gerufen wurde. Also woher kommt denn diese ungewohnte bescheidenheit, wenn es um das ranking des bundessport förderung fonds geht? Will man da beim övv keine wellen schlagen, kein aufsehen erregen, weil man vielleicht sogar beim övv an den bewertungskriterien zweifelt, nach denen beispielsweise die von mir hier immer wieder – und ich bin nach wie vor der überzeugung – zurecht als beispiel für einen erfolgreichen verband einer randsportart erwähnten handballer sich am 37. platz in besagtem ranking wiederfinden?

Dieses ranking und die ihm zugrunde liegenden – na sagen wir es vorsichtig – diskussionwürdigen bewertungskriterien haben ziemlich viel staub in den medien aufgewirbelt. Den anfang machte ein artikel, der sich primär dem medaillenkader für rio widmet, auf den ich später noch zurückkommen werde, dessen letzter absatz sich aber sehr kritisch mit dem ranking der sprortfachverbände und seinem zustandekommen auseinander setzt (http://derstandard.at/2000006865533/Jukic-und-Schrott-aus-Rio-Medaillenkader-verbannt). Und nur einen tag später ortet fritz neumann in einem kommentar im standard in dem zusammenhang handlungsbedarf bei sportminister klug (http://derstandard.at/2000006886713/Dilemma-Sportfoerderung-Klug-hat-Handlungsbedarf). Besonders kritisiert neumann völlig zurecht, dass sich die förderer zum teil selbst fördern, weil verbandspräsidenten in den für die mittelvergabe zuständigen kommissionen und gremien sitzen. Und nein, uhpir ist hier ausdrücklich nicht gemeint. Es handelt sich um die präsidenten peter schröcksnadel vom ösv, leo windtner vom öfb, ralph vallon vom leichtathletikverband und die präsidentin des bob- und skeletonverbandes astrid stadler, deren verbände alle unter den top 25, also den geförderten, aufschienen. Und in einem artikel, den die kleine zeitung veröffentlichte, wird es dann ziemlich heftig. Da überlegt der präsident des österreichischen handballbundes eine schadenersatzklage gegen den bundes-sportförderungsfonds einzubringen (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3772759/erste-praesident-denkt-schon-klage.story). Die handballer fielen beispielsweise um das bewertungskriterien rangliste um, weil weder der europäische noch der welthandballverband ein solches bis jetzt veröffentlicht hatte. Unter http://www.laola1.at/de/sport-mix/mehr-sport/sonstiges/sportfoerderungsfonds-verbandsranking-aufruhr/page/96268-320-107-189-.html findet sich ebenfalls ein sehr lesenswerter und kritischer artikel zum thema, in dem beispielweise auch die nicht gerade unüppige aufwandsentschädigung von 500€ für die teilnahme an einer sitzung der bundes-sportkonferenz, die ein besonders geschicktes mitglied zumindest laut laola dreimal täglich kassieren konnte, erwähnt wird. Und natürlich kommen auch die handballer wieder zu wort, die sich als durch die veröffentlichung des kompletten rankings massiv geschädigte sehen und fürchten, dass ihnen sponsoren und unterstützer abhanden kommen werden. Der präsident des handballbundes, gerhard hofbauer, findet da ganz klare worte und spricht von rufschädigung. Und der generalsekretär des handballbundes, martin hausleitner, den meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser ja aus einem kürzlich hier veröffentlichten interview kennen, zeigt die ganze skurrilität des rankings auf, wenn er darauf hinweist, dass die qualifikation der handballer für eine wm gleich viele bewertungspunkte bringt wie wenn ein tennisspieler sich für die erste runde eines grand-slam turnieres qualifiziert. In zwei jahren, die für die bewertung herangezogen werden, gibt es acht grand-slam turniere aber nur eine handball-wm (http://www.laola1.at/de/sport-mix/mehr-sport/sonstiges/sportfoerderungsfonds-verbandsranking-aufruhr/page/96268-320-107-189-.html). Absolut lesenswert ist auch noch ein auf laola veröffentlichter kommentar des langjährigen top-handballers conny wilczynski, der sich auch diesem thema widmet und unter anderem einen mangel an transparenz beim zustandekommen des rankings beklagt (http://www.laola1.at/de/sport-mix/handball/hla/blog/westwien-corner-21/page/96277-313-99-114-.html). Na ich bin dann schon einmal gespannt, wie sich die ganze geschichte weiterentwickelt und es stellt sich die frage, ob sich die fast 400k€ für den övv nicht nachträglich als danaergeschenk erweisen werden.

So, aber nach dieser ausführlichen presseschau komme ich jetzt doch noch zum volleyball. User cpt. blob hat sicher nicht ganz unrecht, wenn er die stärke bestimmter in der weltrangliste geführter  volleyballnationalmmannschaften aus sehr armen und/oder sehr kleinen meist exotischen ländern in frage stellt. Na dann machen wir es anders, wir nehmen aus der weltrangliste der fivb alle nichteuropäischen länder heraus, und schwupp diwupp schon sind wir an 27. stelle unter 43 nationen, falls ich mich um 23 uhr 37 nicht verzählt habe. Um das ganze dann doch ein wenig zu relativieren sei noch erwähnt, dass wir uns den 27. platz mit israel, lettland, luxemburg und montenegro teilen, und dass unter den 12 hinter uns platzierten teams drei aus goßbritannien, nämlich schottland, nordirland und england und ein kleinstaat wie andorra zu finden sind (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2014-09.asp).

Ah ja, a propos weltrangliste der fivb, da sei mir ein kleiner seitensprung in die sandkiste erlaubt. Uhpir freut sich wie unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/10/0000087464 zu lesen ist, dass im medaillenkader-rio 2016 zwei beach paare, nämlich clemens doppler und alexander horst sowie barbara hansel und stefanie schwaiger zu finden sind. Also auch auf die gefahr hin mich auch in der beachszene unbeliebt zu machen, darf man sich schon fragen, mit welchen leistungen der verbleib von stefanie schwaiger und die neuaufnahme von barbara hansel in ebendiesen kader gerechtfertigt wird (http://derstandard.at/2000006865533/Jukic-und-Schrott-aus-Rio-Medaillenkader-verbannt).  Dass stefanie schwaiger ihre schwester als partnerin abhanden kam, kann man ebenso als pech sehen wie die verletzung von beate schrott, die aber im gegensatz zu stefanie schwaiger aus dem kader flog. Und die weltranglistenpositionen 95 für das team hansel/schwaiger bzw. die einzelpositionen 61 für stefanie schwaiger und 104 für barbara hansel gehen wohl auch nicht gerade als starkes argument für die nominierung in den medaillenkader durch (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/PlayersRanking_W.asp).    

Aber jetzt schnell wieder zurück in die halle. Die meisterschaft läuft weiter und schon nach wenigen runden kristallisiert sich eine drei-klassen gesellschaft heraus. Vorne tirol und vermutlich auch aich/dob – zu aich/dob gibt’s übrigens auch noch ein zwar verspätetes aber durchaus interessantes a propos - am ende die beiden familienbetriebe pellinger und frübauer/huber aus enns bzw. klagenfurt und dazwischen all die anderen. Interessant ist nach wie vor das auf der övv website angebotene sogenannte live-scoring, das zum teil aus der einblendung des data volleyblattes mit den bisherigen satzergebnissen besteht. Und noch interessanter ist die tatsache, dass das datavolleyblatt dann nach ende des spiels sehr schnell verschwindet. Hat da der zweiterfolgreichste verband die lizenzgebühren nicht bezahlt, oder fürchtet man sich, dass der böse blogger auf den blättern eingetragene zuschauerzahlen verbreitet? Nein, nein, schluss mit der selbstüberschätzung. Das ist wahrscheinlich nur ein fehler der gestaltung bzw. der verlinkung der website, den man sicher im sinne einer besseren informationsweitergabe an die leserinnen und leser der website schnellstens korrigieren wird.

Wie das mit den datavolleyblättern und deren veröffentlichung funktioniert, demonstrieren dankenswerterweise die ligen, in denen sophie, srna und unsere sieben stars beschäftigt sind. Das ermöglicht mir einen meinen werten leserinnen und meinen werten lesern einen gewissen informationsvorsprung vor der webiste des övv zu bieten, da meine lieblingserie ja immer erst am donnerstag online zu lesen ist. Und wie ist es sophie, srna und den sieben stars in der letzten woche ergangen? Sophie wallner hat beim 3:0 sieg von engelholm gegen göteborg durchgespielt und war mit 12 punkten drittbeste scorerin ihre mannschaft (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=Grundserien+Damer). Für srna markovic beginnt die meisterschaft mit aachen diese woche. In spanien hat unicaja almeria gegen cran canaria 3:0 gewonnen. Thomas zass hat durchgespielt und war mit 14 punkten topscorer seines teams (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3031&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList). In frankreich verlor montpellier gegen cannes mit 1:3, philipp kroiss und philip schneider spielten durch und letzterer war 18 punkten topscorer seiner mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM002-1415.pdf). Nantes verlor gegen paris ebenfalls mit 1:3, alex berger erzielte 21 punkte, war topscorer und hatte mit 63% eine sensationelle erfolgsquote im angriff (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM005-1415.pdf). Maximilian thaler kam bei der 2:3 niederlage von poitiers gegen harnes zu zwei kurzeinsätzen ohne auf dem score sheet spuren zu hinterlassen (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM004-1415.pdf). In italien gewann molfetta gegen revivre milano 3:0, aleks – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic kam nicht zum einsatz (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27170). Und in deutschland gewann bühl gegen düren 3:0, paul buchegger wurde nicht eingesetzt (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Men/&1001.pdf). So einfach geht das, wenn man datavolley statistiken ins netz stellt und damit für interessierte leicht zugänglich macht. Ich bin ja schon gespannt, wie lange es dauern wird bis ich da mit meinen einträgen der resultate jemanden wieder um seine oder ihre wohlverdiente nachtruhe am sonntag bringen werde, der oder die dann, um mir zuvor zu kommen, ganz schnell sonntag spätnächtens die resultate von sophie, srna und den sieben stars auf die övv website stellen muss.

So und jetzt zu zwei nachträgen. Der eine betrifft, wie schon oben angekündigt, aich/dob. Ein aufmerksamer leser hat mir folgenden link zu einem artikel geschickt, der es nur in den kärtner lokalteil von orf.at schaffte. Unter http://kaernten.orf.at/news/stories/2666603/ kann man lesen, dass gegen zwei ehemalige funktionäre von aich/dob anklage wegen amtsmissbrauch, untreue, bestechlichkeit und abgabenhinterziehung erhoben wurde. Auch in der kleinen zeitung und bei laola konnte man darüber lesen, auf der övv website, die ja nur über die schönnen dinge des lebens berichet hingegen fand sich dazu nichts (http://www.kleinezeitung.at/sport/mehrsport/3730389/offenbar-anklage-gegen-zwei-aich-dob-funktionaere.story, http://www.laola1.at/de/sport-mix/volleyball/sonstiges/news/korruptionsskandal-bei-aich/dob/page/93308-315-101---794.html).

Und er zweite nachtrag betrifft den tag des sports und einen seiner prominenten sponsoren. Wie man letzten freitag in der sendung am schauplatz mit dem titel volksdroge zucker sehen und hören konnte ist einer der hauptsponsoren, des auch auf der övv website beworbenen tag des sports coca cola (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/09/0000087226). Der beitrag ist noch diese woche in der videothek des orf unter http://tvthek.orf.at/program/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz-Volksdroge-Zucker/8606393/Am-Schauplatz-Volksdroge-Zucker/8606414  zu sehen. Der beitrag ist schon allein wegen des statements des verteidigungs- und sportministers gerald klug absolut sehenswert, der es, ganz am schluss auf zweimaliges nachfragen der orf reporterin ob denn coca cola gesund sei und wie das zum tag des sports passe, nicht zustande bringt auch nur einen kritischen halbsatz zu dieser mesalliance über die lippen zu bringen. Auf die frage ob er coca cola gesund finde antwortet der herr minister allen ernstes, dass er es gut finde, dass firmen wie coca cola den tag des sports unterstützen und dabei bleibt er auch beim nochmaligen nachfragen. Na mutig ist das nicht gerade herr minister, ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass das ziemlich schawach ist. Von uhpir ist in dieser richtung ja auch nicht wirklich viel zu erwarten, der kampagnisiert weiter für die tägliche turnstunde - da eckt man nirgends an wo es wehtun könnte - und der stellt auch so lustige fotos auf seine facebookseite, als fundstück der woche, extra für mich.


Ja wie lustig ist das denn, die dicke ist gesundheitsministerin aus belgien und dann heißt die noch maggie de block, pruhaha, ich pack es nicht. Und die lustigen kommentare diverser freunde von uhpir. Innere werte und so, haha, der war aber wirklich gut. Und rund und xund, noch dazu mit x, wie originell und kreativ. Sich mit solchen aktionen im stile einer freak-show über jemanden, der an einer krankheit leidet, lustig zu machen ist einfach nur geschmacklos und widerwärtig. Und diese herrschaften soll man ernst nehmen, als wahre kämpfer gegen fettleibigkeit und übergewicht? Na danke, die haben sich demaskiert und damit disqualifiziert.   

Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten 396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien 21.10.2014, 01:44 mez



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