Dienstag, 28. Januar 2014

Von einem übereinkommen unter ehrenleuten, von einigen zur passenden zeit an die richtigen personen zu stellenden fragen und von gelungenen und weniger gut gelungenen und möglicherweise auch noch wartenden überraschungen


Wien, 27.01.2014, 22:35 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

und wieder einmal kann ich meinen werten leserinnen und meinen werten lesern exklusiv ein sensationelles dokument präsentieren, eine leider anderswo unveröffenlicht gebliebene presseaussendung des övv zum abschneiden der österreichischen handballer bei der kürzlich beendeten europameisterschaft in dänemark:

Mit großer Empörung reagiert der ÖVV auf das sogenannte Gentlemen's agreement der HLA. "Das ist nichts anderes als  Verbreitung von Nazi-Blödsinn und das muss ein Ende haben", so das offizielle Statement der Verantwortlichen des Österreichischen Volleyballsports. Teamtrainer Warm sieht in diesem Agreement den falschen Weg: "Man kann doch nicht in einem vereinten Europa so eine beschränkte Sichtweise haben". Auch Präsident Kleinmann sieht darin nichts Positives: "Diese Regelung ist der Grund für die neuerlichen Misserfolge des Handball-Teams bei der EM" und betont erneut, dass Handball in Österreich mit diesem Weg nie an die Erfolgsgeschichte des Volleyballsports anschließen kann. Dies sieht man auch an den Österreichern, die in ausländischen Ligen engagiert sind. "Noch kein Spieler der Volleyball-Akademie der Hotvolleys ist jemals von einem Verein rausgehaut worden. Alleine heuer war sogar die Italienische Liga, welche die beste der Welt ist,  für zwei unserer hotvolleys-Stars zu schwach." Ebenso sei die Infrastruktur des Volleyballverbandes vorbildhaft: "Wir haben lauter 9 Meter hohe Hallen - Handball wird teilweise in Schuhschachteln gespielt. Wie soll ein Tormann den weiten Konterpass lernen, wenn jeder zweite Ball die Decke streift?" 

Aber das Übel des Handballsports ist ganz wo anders angesiedelt. "Das beginnt mit der Pressearbeit", so Kleimann. "Hat jemand während der Handball EM Interviews mit dem ÖHB-Präsidenten gesehen? Ich nicht. Spieler, welche jetzt spielen, werden bald aufhören und dann geht alles wieder von vorne los. Beim Volleyball ist es viel einfacher. Jeder kennt nur den Kleinmann - das war vor 15 Jahren so, und das wird auch in 15 Jahren so bleiben. Das ist Konstanz." Kleinmann kann bis heute sämtliche 2.235 Botschafter der Euro-Volley aufzählen und Photos herzeigen. Der mediale Werbewert dessen sei nicht in Zahlen zu fassen. 
Dennoch hofft der ÖVV natürlich, dass Handball in Österreich auch mal and die Erfolge des Volleyballs anschließen kann. "Wir waren mit den hotvolleys in der Champions League und haben Olympiasieger und Champions League Sieger. Wir wissen wie es geht. Wir wissen, wie Erfolg aussieht. Ich wünsche dem Handballsport das Beste, und falls sie Tipps brauchen, können sie gerne bei uns anklopfen!" 

Na so war es natürlich nicht, obwohl ja manchmal gerade beim övv die realität die satire überholt. Ein leser, der ungenannt bleiben will, hat mir diese fiktive und satirisch überhöhte presseaussendung zugeschickt. Ich möchte das hier auch zum anlass nehmen zu betonen, dass ich sehr stolz bin auf meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser. Wenn sie etwas zu sagen haben, dann pöbeln sie nicht, dann bedrohen oder beschimpfen sie auch niemanden, der anderer meinung ist, sondern sie machen sich mit feiner ironie und spott über die entscheidungsträger und verantwortlichen beim övv lustig, wie man an diesem beispiel hier und auch an der mittlerweile legendären von otto kar geschriebenen und hier vor einigen wochen veröffentlichten persiflage einer övv-vorstandssitzung unschwer erkennt.

Aber kommen wir zum anlass, der den autor zur niederschrift dieser satirischen presseaussendung bewogen hat. Da haben es die österreichischen handballer doch tatsächlich geschafft sich mit einem sieg in der vorrunde gegen tschechien für die zwischenrunde der europameisteschaft zu qualifizieren. Dort gab es dann noch einen sieg gegen ungarn, eine deutliche niederlage gegen island und eine ganz knappe gegen den weltmeister spanien. Schlussendlich wurde es dann der elfte platz unter 16 teilnehmenden mannschaften. Ah ja und qualifiziert hat man sich aus eigener kraft für diese em aus einer gruppe mit russland, serbien und bosnien/herzegowina. Und warum sind die österreichischen handballer so erfolgreich, und vor allem erfolgreicher als die volleyballer? Hat dieses unter http://sport.orf.at/stories/2199893/ nachzulesende gentlemen’s agreement vielleicht etwas damit zu tun? Was steht denn da drinnen? 11 von 14 spielern einer hla-mannschaft müssen für das nationalteam selektierbar – also österreicher - sein und zwei von diesen spielern müssen u21 spieler sein. Na wär’ das nicht auch eine idee für den övv? Ich bin ja da, obwohl mir uhtt ausländerfeindlichkeit unterstellt, sogar viel weniger radikal. Ich hab’ das hier ja schon öfter geschrieben, ich fände ja schon eine regelung ausreichend, die es erlaubt das zwei oder drei der sechs, bzw. mit libero, sieben spieler, die auf dem parkett stehen, ausländer sein dürfen. Mich würde da wirklich interessieren, wie uhtt dieses gentlemen’s agreement bei den handballern sieht, ob da der mahnende zeigefinger ausgefahren wird. Das wäre doch eine spannnende frage beim nächsten interview mit uhtt anlässlich des nächsten live-fernsehspiels. Na vielleicht liest der eine oder andere orf reporter diesen blog und nimmt diese idee auf. Wäre ja ganz harmlos und unverdächtig, und die antwort würde, denke ich, viele in der österreichischen volleyballfamilie brennend interessieren. Wobei, wenn man so darüber nachdenkt stößt ein gentlemen’s agreement beim övv an ganz offensichtliche grenzen. Wer möchte denn dort ein solches - die korrekte überesetzung lautet nach http://dict.leo.org/#/search=gentleman&searchLoc=0&resultOrder=basic&multiwordShowSingle=on „übereinkommen unter ehrenleuten“ - mit jemandem abschließen, der nicht nur sich selbst als funktionärsarschloch bezeichnet, sondern andere funktionäre auch schon einmal in der öffentlichkeit als arschloch beschimpft und kritikern schwere psychsiche störungen unterstellt.
Ah, ja zum unterschied zwischen dem österreichischen handball und dem österreichischen volleyball fällt mir noch das von armin fuith erfundene rätsel ein:
Was ist denn der unterschied zwischen handball und volleyball in österreich? Beim handball sind die hallen voll und niemand kennt den präsidenten......

Und noch eine andere randsportart zeigte kürzlich vor, wie man ganz ohne profiallüren trotzdem international erfolgreich sein kann: die hockeynationalmannschaft der herren kam bei der halleneuropameisterschaft bis ins finale und unterlag dort den deutschen erst im penaltyschießen (http://sport.orf.at/stories/2189959/2189958/, http://derstandard.at/1389857538514/Oesterreich-verpasst-Gold-im-Penaltyschiessen, http://www.hockey.at/beitrag/oesterreich-nach-dramatischem-finale-vize-europameister.html). Die damen erreichten eine woche später den vierten platz (http://www.hockey.at/beitrag/damen-em-oesterreich-bronze-spiel-polen.html).

Aber in der führungsetage des övv hat man zur zeit vermutlich andere sorgen. Der rohbericht des rechnungshofes legt laut einem artikel in news „fragwürdige zahlungen“ im zusammenhang mit dem schwechater multiversum offen.

Nach dem rücktritt des schwechater bürgermeisters hannes fazekas und des stadtamtsvizedirektors franz kucharovits gerät jetzt auch zunehmend uhvp karl hanzl in bedrängnis. Laut news bericht ist uhvp bis auf weiteres als stadtamtdirektor und gemeindebediensteter der stadt schwechat dienstfrei gestellt und darf sein gemeindebüro bis zur klärung der vorwürfe nicht mehr betreten.

ist uhvp auch seine präsidentschaft bei svs los. Präsident ist dort jetzt heinz webersdorfer.

Aber wechseln wir zu erfreulicherem. Erfreulicherem? Da suche ich und finde nichts, wahrscheinlich wegen meiner überbordenden negativen energie. Na wenigstens etwas lustiges hab’ ich gefunden, wobei wenn man es genau betrachtet ist das ganz und gar nicht lustig. Nachdem für die herren kleinmann und warm die themen blagojevic und guttmann offenbar erledigt sind – übrigens auch das wäre ein ergiebiges feld für kritische reporterfragen an uhpir, falls sich dieser wieder einmal aus einem wichtigen oder möglicherweise aus einem etwas weniger wichtigen anlass vor eine orf kamera drängt bzw. oder auch an uhtt in seiner expertenrolle als fernsehkommentator – macht sich aleks blagojevic auf einer, na ich sage einmal nicht übermäßig klug getarnten facebookseite, seine eigene hat er übrigens vom netz genommen, über den kroneartikel und sein „untertauchen“ lustig.

Und weil ich gerade bei vorschlägen für kritische reporterfragen an uhpir und uhtt war, da fallen mir doch glatt noch ein paar ein, abgesehen von den traditionell am ende dieser einträge stehenden und an uhpir zu richtenden. Man könnte die beiden herren beispielsweise fragen, wie sie es sehen, dass innerhalb weniger wochen vier junge und vielversprechende nationalteamspieler aus der kaderschmiede, ah was sage ich da, aus der gralsburg des österreichischen volleyballs, nämlich die beiden genannten marcus guttmann und aleks blagojevic und weiters stefan lechner und aleks kamenica ihrem sport den rücken gekehrt haben. Was läuft denn da falsch bei den experten und expertinnen? Da werden spieler mit grozügiger finanzieller unterstützung der öffentlichen hand ausgebildet und das ist dann das resultat? Schawach, sehr schawach, kann ich da nur sagen und zum glück für hhvmir hat da die politik offenbar noch immer nicht so genau hingeschaut, wie da mit dem fördergeld umgegangen wird bzw. was da tatsächlich an evaluierbaren resultaten vorgewiesen werden kann.

Unter der überschrift „siege für ringseis und zass“, die suggeriert, dass es sich bei volleyball seit neuestem um einen einzelsport handelt, versucht man auf der övv homepage am sonntag um 23:02 aktuell zu sein und berichtet von den erlebnissen und ergebnissen der im ausland tätigen österreichischen spieler und spielerin (http://oevv.volleynet.at/News/0000085301). Ich bin schon gespannt welchen neuigkeitswert dann die am donnerstag erscheinende nächste folge meiner lieblingserie „unsere stars in europa“ haben wird. Offenbar verfolgt man bei den gestaltern dieser berichte jetzt die strategie öfter über „unsere stars“ zu berichten, weil sie jetzt ja nur noch zu fünft sind. In frankreich verlor montpellier gegen lyon mit 0:3, philipp kroiss spielte durch, philip schneider erzielte sechs punkte und wurde im dritten satz ausgetauscht (http://datavolley.lnv.fr/2013/DataVolley/Men/&LAM112-1314.pdf). Syros gewann gegen aris thessaloniki 3:0, thomas zass war mit siebzehn erzielten punkten topscorer (http://www.volleyleague.gr/index.php/season/2013-14/program-results). Tv ingersoll bühl gewann gegen cv mitteldeutschland  3:0, florian ringseis wurde in allen drei sätzen eingewechelt serviert zweimal und nimmt viermal an (http://live.volleyball-bundesliga.de/2013-14/Men/&1079.pdf). In belgien gewann farciennes gegen dauphines charlesroi mit 3:2, über punkte und einsatzzeiten von sophie wallner konnte ich – übrigens genauso wie der övv-schreiber unter http://oevv.volleynet.at/News/0000085301 - wieder einmal nichts in erfahrung bringen. 

Und zum schluss noch zu überraschendem und weniger überraschendem aus dem umfeld der gralshüter des österreichischen volleyballs: montag abend besiegten die hotvolleys den regierenden österreichischen meister aich/dob mit 3:2. Das ist tatsächlich überraschend. Weniger überraschend ist allerdings, und ich habe das hier schon seit ein paar wochen prophezeit, dass erkan togan als trainer bei den hotties entlassen wurde und nun wieder als – vermutlich vom övv bezahlter – praktikant als assi-coach von uhtt werken und aufmerken darf. Das hatten wir doch schon einmal. Und ewig grüßt das murmeltier, groundhog day beim övv sozusagen. Neuer trainer ist übrigens vladimir jankovic (http://oevv.volleynet.at/News/0000085310). Bei aich/dob fehlte übrigens der standardaufspieler rok satler, daher durfte olli binder ran, und die hotties machten 25(!) blockpunkte. Ob das eine allerdings mit dem anderen zu tun hatte, erlaube ich mir aus der ferne nicht zu beurteilen. Ah ja, und weil ich mit meiner prophezeihung den trainerwechsel bei den hotties betreffend ins schwarze getroffen habe, werde ich jetzt übermütig und lehne mich weit aus dem fenster: ich bin mir ziemlich sicher, dass da für die entscheidende meisterschaftsphase noch der eine oder andere legionär bei hhvmir in der pipeline steckt.

A propos legionär, und bitte den mahnenden zeigefinger steckenlassen, uhtt, ich bin was die verwendung dieses ausdrucks angeht belehrungsresistent: walter pellinger hat in einem akt der schieren verzweiflung vor dem spiel gegen klagenfurt einen kanadischen außenangreifer und einen bosnischen libero engagiert (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15471) um doch noch das viertelfinale zu erreichen. Genützt hat es nichts, die supervolleys verloren gegen klagenfurt 1:3 und das viertelfinale ist jetzt auch rechnerisch außer reichweite. Ich frage mich, wie lange das dem guten walter pellinger noch spaß machen wird. Unter skurril erlaube ich mir auch, bei aller wertschätzung ihm gegenüber, die von walter pellinger gelieferte begründung für die niederlage einzuordnen. Pellinger sagt laut övv-homepage, dass es schwer sei gegen klagenfurt zu spielen, weil sie immer mit verschiedenen leuten antreten (http://oevv.volleynet.at/News/0000085279). Da haben die klagenfurter wohl besser auf die überraschung in gestalt der zwei neuen spieler bei den supervolleys reagiert. Na ja, skurril, wie schon gesagt.

Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien 28.01, 01:34 mez



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen