Dienstag, 28. Mai 2013

Von voll unfairen lichtspielen, von steilen, aber mäßig erfolgreichen fegern und vom ignorieren missliebiger aussagen


Wien, 27.05.2013, 22:33 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

na von den voraussetzungen hätten die gratulationen diese woche zahlreicher ausfallen können. Ein grand slam im beachvolleyball, wm-qualifikation bei damen und herren und u15 staatsmeisterschaften. Viel zum gratulieren ist dabei nicht herausgekommen. Aber schön der reihe nach: wie es sich gehört, gratulation an die hotvolleys und volley16wien, die bei den burschen bzw. mädchen die titel bei den u15 staatsmeisterschaften vor graz und amstetten bzw. sv schwechat und vc tirol geholt haben (http://oevv.volleynet.at/News/0000082783). Aber eine erläuterung und eine kritische bemerkung zu diesen staatsmeisterschaften erlaube ich mir dennoch. Im fünften anlauf hat es jetzt endlich geklappt für die akademie von hhvmir mit einem titel. Der topscorer omid akbari der hotvolleys verbrachte allerdings seine ersten „volleyballjahre“ bei svs und wurde dann, um es höflich zu formulieren, ziemlich aktiv von dort zu den hotties rekrutiert. Und kritisch anmerken möchte ich noch die erschreckend geringe anzahl von sieben teilnehmenden mannschaften bei den burschen und den offenbar sehr großen leistungsunterschieden der sich in satzergebnissen von 25:3 oder 25:5 niedergeschlagen hat. Das lässt für die zukunft nichts allzu gutes erwarten.
Vom grand slam turnier der beacher in argentinien gibt es gerade einmal jeweils einen neunten platz bei damen und herren. Und bei der wm-quali gab es zwei siege in sechs spielen gegen die volleyball-großmächte nordirland, zur zeit 122. und letzter der weltrangliste bei den herren http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2013-01.asp, http://oevv.volleynet.at/News/0000082775) und gegen das nicht einmal in der weltrangliste aufscheinende liechtenstein bei den damen (http://oevv.volleynet.at/News/0000082785). Die damen hatten ihr auftaktspiel gegen die in der weltrangliste an 57. stelle klassierten griechinnen 0:3 verloren (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_W_2013-01.asp, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/05/0000082767) und wurden dann durch vom veranstalter inszenierte lichtspiele – so vermutet zumindest "teammanger" (sic!) antunovic – gegen die ebenfalls an 57. stelle der weltrangliste platzierten slowakinnen um den sieg gebracht (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/05/0000082777). Antunovic berichtet in dem artikel auch noch davon, dass man ob dieser unfairen aktion natürlich sofort protest eingelegt hat. Na da wünsche ich schon viel erfolg. Voll unfair ist das, da wird man wieder voll enttäuscht gewesen sein. Ja, so steht das wirklich im bericht über das spiel gegen die griechinnen (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/05/0000082767). Voll enttäuscht sind die spielerinnen gewesen! Sprachlich geschliffen ist das nicht gerade, aber vermutlich ist das schon ein vorgriff darauf, was uns bei flächendeckender einführung der unsäglichen turnstunde auf kosten des deutsch- und mathematikunterrichts erwartet. Voll spannend wird das werden und voll lustig, aber unfreiwillig. Ich möchte auch noch ein wenig nachhaken, was die qualifikation des herrn antunovic für den posten des övv teammanagers betrifft. Gab es da ein anforderungsprofil für den job und vielleicht sogar eine ausschreibung? Ich bin da voll des zweifels, also ich zweifle da voll, sozusagen. Und ist der herr antunovic jetzt nur bei den damen manager oder übt er diese funktion auch bei den herren aus? Das detail, dass die damenteamtrainerin gleichzeitig auch trainerin von svs post ist bzw. war erwähne ich nur der vollständingkeit halber. Ihren teil dazu werden sich meine mündigen leserinnen und meine mündigen leser auch ohne weiter kommentare meinerseits denken.
Und wie ist es den herren ergangen? Bevor man über die nummer 122. der weltrangliste aus nordirland hinweggefegt ist – nein, nein, nein das mit dem hinwegfegen hat nicht der zynische blogger erfunden, hinweggefegt steht da wirklich auf der övv-homepage – war von einem sturm nicht viel zu spüren, da war das eher ein laues lüftchen, das unsere herrennationalmannschaft bei der 1:3 niederlage gegen belgien – aktuell die nummer 41 der welt – und bei der 0:3 niederlage gegen rumänien – aktuell die nummer 36 der welt - entfacht hat (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2013-01.asp, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/05/0000082757, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/05/0000082769, http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/05/0000082775). Und wieder hat man eine qualifikationschance bereits in der ersten phase nicht nützen können. Das bringt mich dazu die bilanz des jetzigen teamtrainers in bewerbspielen zusammenzufassen: eurovolley 2011, 0 siege 3 niederlagen, 0:9 sätze, olympiaquali für london, 0 siege 2 niederlagen, 1:6 sätze, zweite qualirunde, die erste musste man nicht spielen, für die eurovolley 2013, 2 siege 4 niederlagen, 9:15 sätze, erste wm-qualirunde für die wm 2014, 1 sieg und 2 niederlagen, 4:6 sätze. Das ergibt insgesamt eine bilanz in 14 bewerbspielen von 3 siegen und 11 niederlagen mit einem satzverhältnis von 14:36 (die ergebnisse der holly-knolly ferienliga, aka european league, habe ich mir aus gründen der sportlichen wertigkeit erlaubt, nicht in meine betrachtungen einzubeziehen). Na, berauschend ist das nicht gerade. Da sollte man sich beim övv doch gedanken nach den gründen für das eher mäßige abschneiden der nationalmannschaft machen. Die ausrede, dass der teamchef auf einige spieler verzichten musste, wird auch davon nicht besser, dass man sie wortgleich in allen drei spielberichten auf der övv-homepage wiederholt.
Und auch die dort thematisierte nachnominierungspolitik des teamchefs, der für den verletzten libero mathias kienbauer mit stefan lechner einen gelernten mittelblocker in den kader berufen hat, wird durch dreimalige wiederholung in den genannten artikeln und deren schon gewohnter verdoppelung auf der homepage der hotties um nichts verständlicher bzw. nachvollziehbarer.


Das ist ja fast so als würde marcel koller im fußball für den verletzten ersatztormann einen stürmer nachnominieren  und darauf hoffen, dass dem einser-goalie nichts passiert. Musste da ein hottie für einen hottie oder noch besser ein akademieabsolvent aus sportpolitischen gründen nachnominiert werden, damit man, wenn vielleicht doch irgendwann einmal ein evaluierung der akademie von hhvmir stattfindet etwas vorweisen kann, das die hundertausenden investierten euros rechtfertigt? Es wäre ja schon interessant gewesen, wie der teamchef auf einen möglichen ausfall des stammliberos philipp kroiss reagiert hätte. Mittelblocker sind, und das weiß ich aus meinem ganz privaten umfeld, nicht gerade die geborenen annahmekünstler. Apropos liberos: in diesem dreifach wiederholten absatz vom ausfall der stammspieler wird auch frederick laure als ein spieler, der, wie reiser, koraimann, schneider und kohlhauser, nicht fit wurde genannt. Also entweder leidet man beim övv an realitätsverweigerung oder man ist uninformiert oder man verbreitet ganz bewusst unwahrheiten. Sogar in einem artikel im kurier wird diese version vom nicht fitten frederick laure publiziert. Schlecht recherchiert, setzen, kann ich da nur sagen (http://kurier.at/sport/sportmix/erster-aufschlag-fuer-das-match-um-die-wm/13.411.347). Dankenswerterweise hat mir der user terramagna einen link zu einem zeitungsartikel geschickt, aus dem hervorgeht, dass frederick laure seine volleyballkarriere beendet hat und ab 1. juli als sportlicher leiter bei uvc graz arbeiten wird (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/3303930/laure-zurueck-fuer-zukunft.story). Wenn man den artikel liest findet der schelm in mir, der böses denkt, einen guten grund, warum der övv nichts über laures neue tätigkeit berichtet. Laure spricht von der guten jugendarbeit in graz. Das wäre ja noch nicht wirklich verfänglich, aber dann kommt’s: er spricht auch davon, dass die jungen spieler forciert werden müssen und dass man 2 legionäre verpflichten soll, von denen die jungen lernen und profitieren können. Danke! Meine red’, wie man so sagt, und dem freddie laure werden die selbsternannten und sonstigen experten, anders als mir kleinem blogschreiber, wohl nicht vorwerfen können, dass er nichts vom volleyball versteht. Ah ja, a propos legionäre: ich hab’ wieder ein bisschen in den weiten des www gestöbert und unter http://www.voleiromania.ro/competitii/da1m-2012-13-sezonul-regulat-5-25.html informationen über die rumänische liga gefunden, die auch unserem teamchef bekannt sein sollten. Da sind bei insgesamt 11 vereinen 29 legionäre engagiert, wobei allerdings 2 vereine 16 legionäre in ihren reihen haben und die restlichen 9 sich dreizehn legionäre teilen. Und uhpir muss sich keine sorgen machen, dass ich mich da tagelang mit recherche quälen musste. Ein paar klicks im internet und ein paar einfache additionen, die auch jemand der „nicht so gut mathematik kann“ um es mit den worten von uhpir zu sagen in 5 minuten ohne taschenrechner schafft und schon hat man alles was man braucht. Und damit man mir nicht von hoher und höchster stelle eine gewisse themenverengung vorwirft möchte ich noch einen anderen aspekt in die diskussion werfen, und die legionärsproblematik sozusagen wenden. In unserem nationalteam gibt es mittlerweile zahlreiche spieler, die bei ausländischen klubs engagiert sind. Über diese spieler und ihre mannschaften wurde in einer von mir hier schon mehrfach kritisierten und wegen ihres großspurigen titels „unsere stars in europa“ auch ab und zu verspotteten rubrik auf der övv homepage regelmäßig berichtet. Wirklich einen stammplatz erspielt haben sich in ihren jeweiligen mannschaften nur der routinier philip schneider und der junge peter wohlfahrtstätter. Marcus guttmann, philip ichovski und florian ringseis, letzterer gehört nicht dem kader der nationalmannschaft an, haben den großteil der saison auf der bank verbracht oder waren zum teil - wie guttmann - nicht einmal im kader. Und auch thomas zass und oliver binder haben in der entscheidenden phase der meisterschaft immer weniger einsatzzeit bekommen. Spielpraxis, sicherheit und selbstvetrauen gewinnt man so nicht. Und wenn man sich simon frühbauer als warnendes bespiel ansieht, der nach einem eher bescheiden erfolgreichen gastspiel in deutschland den großteil der vergangenen saison mit einer zusammengebastelten klagenfurter mannschaft im unteren tabellendrittel herumgrundeln durfte, stellt sich die frage, ob nicht so manches dieser – zu raschen – auslandsengagements nur ein marketinggag für die verantwortlichen im övv war. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das vergangene jahr für die entwicklung von alex berger und lorenz koraimann bei innsbruck mehr gebracht hat als so manches der oben genannten auslandsabenteuer. Die problematik der mangelnden spielpraxis wird übrigens von kompetenter stell auch im fußball hinterfragt (http://sport.orf.at/stories/2183327/2183328/).

Zum schluss noch ein themenwechsel und ein nachtrag zu meinem wutbürgerlichen vorschlag, steuerflüchtlingen die österreichische staatsbürgerschaft abzuerkennen. Ein top-kandidat für eine solche maßnahme wäre der stratosphärenhüpfer, diktaturbefürworter und steuerflüchtling felix baumgartner (http://www.kleinezeitung.at/sport/stratos/3152273/baumgartner-wuerden-gemaessigte-diktatur-brauchen.story, http://derstandard.at/1363711653918/Warum-Felix-Baumgartner-kein-Sportler-ist). Her mit dem pass und ab ins steuerparadies, und tschüss.

Und ganz zum schluss noch einmal ein themenwechsel oder eigentlich doch nicht. Das fundstück der woche kommt diesmal aus dem letztwöchigen falter. Dort wurde peter schröcksnadel in der rubrik „jenseits“ als olympiakoordinator für die sommerspiele wilkommen geheißen.


Der mann ist ja offenbar noch beliebter als uhpir/hhvmir. Da muss man sich nur die zig kommentare zum hier schon letzte woche verlinkten artikel im standard durchlesen (http://derstandard.at/1363711309483/Schroecksnadel-soll-den-Sommer-retten). Aber mit uhpir versteht er sich offenbar sehr gut. Er war ja wie uhpir einer der präpotenten – äh – proponenten heißt das doch, der kampagne zur unsäglichen turnstunde (http://www.bso.or.at/fileadmin/Inhalte/Dokumente/Turnstunde/Turnstunde_Pressekonferenz_Nachbericht.pdf).

Und jetzt wirklich ganz zum schluss habe ich noch eine frage an uhpir, nein, nein, nicht nach finanzierungsdingen, ausschreibungen etc., diese fragen kommen ja ohnehin gleich weiter unten. Wie man unter http://science.orf.at/stories/1718182/ lesen kann wurde kürzlich das neue „diagnostic and statistical manual of mental disorders 5“ kurz dsm5 bei der jahrestagung der  american psychiatric association mit vielen neuen psychopathologien vorgestellt. Ich bitte dringend um nachricht ob meine psychische störung, z.b. als „austrian volleyball distress syndrom“ oder besser noch als, den zeitpunkt des wiederkehrenden auftretens berücksichtigend, „blogger’s late evening disease“ mit der schönen abkürzung BLED eingang in dieses handbuch gefunden hat. Um weitere diagnosevorschläge wird gebeten.


Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Wien, 28.05.2013, 01:27 mez


2 Kommentare:

  1. Hallo johnny!

    Dich stört also das modewort "voll"? Kannst dich noch erinnern dass früher die kids, unter anderen die deinigen, permanent das wort "ur" statt voll verwendet haben?

    Sei froh dass sie das jetzt nicht mehr tun. Denn sonst würde es nicht voll-eyball sondern ur-eyball heissen. :D ch, ch, ch...

    AntwortenLöschen
  2. Hallo johnny!

    Bist sicher, dass du das Bled syndrom hast und nicht was anderes? Es ist nämlich eigenartig, dass das immer zur gleichen zeit auftritt. Hast du z.b. juckreiz, kratzen im hals, tritt massiver haarwuchs an ungewöhnlichen körperstellen auf, wachsen deine eckzähne? Und das alles speziell bei voll-mond? Kurz, geht's dir vielleicht so wie dem mann in diesem video?

    http://www.youtube.com/watch?v=q2L19ZIVeQ8

    Trotzdem, BLED syndrom ist voll cool. Vielleicht schreibst einmal was als biologie und prof. auf der meduni über das shortman-syndrom. Wär sicher interessant. (Das gibts wirklich, ist aber NICHT nach uhp benannt!) So mit aktuellen beispielen, die wir alle kennen. Muss ja nicht dieser napoleon sein und auch nicht der bernie ecclestone. Da gibt's etliche mit diesem syndrom, auch bei uns..

    PS: Das video ist ziemlich hart, sollte so nicht gedreht werden, aber wenn's schon einmal da ist...:D



    AntwortenLöschen