Dienstag, 10. April 2012

Von einem strahlenden ritter, von bösen betrügern und von der gier, die bekanntlich ein hund ist

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

jetzt ist schon wieder was passiert. Ich borge mir diesen anfangssatz vom krimiautor wolf haas nicht ohne grund aus. In diesem blog geht es um einen gereadezu sensationellen kriminalfall. Aber alles schön der reihe nach. Vorerst einmal dank an den user blowfly, der mir mit seinem kommentar aus der vergangenen woche ein geradezu grenzgeniales hölzel zugeworfen hat, das ich, konditioniert wie der pawlowsche hund, nicht umhin kann, aufzunehmen. Also los geht es mit dem krimi:

Lesen sie hier, und ich zitiere die kronenzeitung, wie peter kleinmann zum helden eines unglaublichen kriminalfalles wurde (der fall ist so unglaublich, dass dan brown angeblich schon um die buchrechte angefragt hat). Nein lesen sie es nicht hier, werter leser und werte leserin, lesen sie es zuerst mit allen schockierenden details von betäubung bis zur beraubung in der kronenzeitung vom 4. und nicht vom 1. april. Dort schreibt herr bortenschlager folgende chronologie des „unglaublichen kriminalfalls“ unter der bezeichnenden und reißerischen überschrift "unsere (meine, ihre, werter leser, werte leserin?) sportvereine sollen ausgeraubt werden" (zum vergrößern, einfach das bild anklicken):

Böse betrüger aus como, das, werter herr bortenschlager meines wissens nach nicht in der schweiz (falls die abkürzung sz für schweiz stehen soll), sondern immer noch in italien liegt, haben also hhvm/uhp (in welcher funktion peter kleinmann zum helden wurde geht aus dem artikel leider nicht hervor) mit dem versprechen 14 millionen € in den österreichischen volleyball investieren zu wollen, nach mailand gelockt. Wie – um es vornehm und nicht klagsfähig auszudrücken – abgehoben und/oder eitel und/oder naiv und/oder verzweifelt muss uhp/hvm sein, dass er glaubt, dass jemand 14 millionen € in seine bjhv investieren möchte? Wie kann man nur auf so einen betrugsversuch hereinfallen? Aber da uhp/hhvm bekanntermaßen nicht unter einem defizit an selbstbewusstsein leidet, hat er sich möglicherweise gedacht, dass, wenn schon nicht der mateschitz, dem er ja vergeblich erklärt hat, dass er mit ein paar millionen € die championsleague gewinnen könnte, dann zumindestens italienische diamantenhändler und bauunternehmer sein genie erkannt hätten.
Jeder von uns, der ein e-mail account hat, bekommt dutzende angebote zu schnellem geld zu kommen. Vom lottogewinn, über erbschaften von angeblichen verwandten bis zu versteckten vermögen verblichener diktatoren gibt es hier für jeden geschmack etwas. Bei mir landen diese dinge üblicherweise im virtuellen mistkübel bzw. im spamordner. Ein schmankerl möchte ich dem werten leser und der werten leserin nicht vorenthalten. Ich habe diese woche post von ayesha ghadafi, der tochter von muammar ghadafi bekommen, die mich bittet ihr zu helfen, das versteckte vermögen ihres toten vaters nach frankreich zu transferieren. Trotz er verlockenden summe von 60 millionen € an denen ich mit 10% provision beteiligt gewesen wäre, habe ich – so wie vermutlich jeder mit ein wenig hausverstand - nicht mit ihr kontakt aufgenommen. Hätte ich das getan, wäre wohl kein kronejournalist an mich herangetreten, um einen artikel über meinen fall zu schreiben und noch viel weniger wahrscheinlich hätte ich sieben minuten wertvoller sendezeit in der zib24 bekommen um die menschen vor solch bösen betrügern zu warnen. Wohl aber hat uhp/hhvm diese sendezeit der zib24 in anspruch nehmen dürfen um sich einerseits als opfer andererseits als held und warner zu stilisieren. Unter folgenden links ist der entsprechende vorbericht und das interview mit uhp/hhvm in voller länge zu sehen http://www.youtube.com/watch?v=VduCU42KMHc&list=UU4bqaZk6R-w0Wn8dvn9Ckxw&index=1&feature=plcp
Wie man sieht und hört war uhp/hhvm schon ein bisserl nervös beim interview. Aber das wollen wir ihm nachsehen. Nicht einmal er ist jeden tag in der zib. Aber auf die frage der moderatorin, ob er wirklich gelaubt hätte, dass jemand soviel geld in den österreichischen volleyballsport investieren wollte, läuft hhvm/uhp zu gewohnter hochform auf und kontert in patzig-trotziger manier, dass diese 14 millionen ja gar nicht so viel gewesen wären. Da wären ja gerade einmal 1.4 millionen als provison für uhp/hhvm übriggeblieben. Geradezu peanuts, sozusagen. Und sonst hätte man sicher auch noch tolle dinge mit dem bisserl geld machen können, legionäre kaufen zum beispiel, das mögliche defizit der eurovolley planieren und, und, und.....

Wenig überraschend findet sich dieser verspätete aprilscherz unter dem warnenden titel „vorsicht vor der sponsor-falle“ auch auf der övv-homepage, begleitet natürlich, noch weniger überraschend von einem forschen foto des strahlenden helden (http://www.volleynet.at/News/All/2012/04/0000077950). Und nachdem auf der facebookseite von uhp/hhvm lange zeit tote hose herrschte wird die geballte medienoffensive auch dort mit enstprechenden links fortgesetzt (http://www.facebook.com/profile.php?id=100001176443101).

Da dieser blog ja mittlerweile gar nicht so wenige leser und leserinnen hat, möchte ich den strahlenden ritter hhvm/uhp in seinem mutigen kampf gegen das organisierte verbrechen unterstützen. Ich schließe mich seiner uneigennützigen warnung an: Also liebe volleyballfreunde und volleyballfreundinnen aufgepasst, bei verdächtigen anrufen, die euch und eurem verein reichtum versprechen, keinesfalls nach mailand fliegen sondern gleich die polizei informieren. Die freut sich sicher über den zusätzlichen arbeitsaufwand. Also wenn dieser selbstlose einsatz von hhvm/uhp kein grund für seine wiederwahl ist? Ich wäre fast in versuchung geraten  im angesicht des furchtlosen helden, des chuck norris des österreichischen volleyballsports, uhp meinen geschwärzten schlusssatz zu entfernen. Aber dann sind mir bei diesem ganzen kasperlthater doch noch ein paar ungereimtheiten ein- bzw. aufgefallen. Weder aus dem kroneartikel noch aus dem zib-interview geht klar hervor in welcher funktion unser held in mailand war. Diese doppelte identität ist ja ein seit langem hier immer wieder angesprochenes problem. War hhvm oder uhp oder waren beide in personalunion in mailand? Das geld sollte ja laut fernsehinterview auf das konto der hv fließen. Und daran schließt sich eine weitere prinzipielle frage an: wer bezahlt denn den flug nach mailand? Der övv, die hv, der hhvm/uhp aus seiner privatschatulle? Oder haben den flug die dann-doch-nicht-sponsoren bezahlt? Außerdem stellt sich natürlich auch noch die ernstere frage, ob jemand, der auf solche betrugsversuche hereinfällt als führender funktionär eines sportverbandes noch tragbar ist. In dem  zusammenhang möchte ich nur an erol user (nein das ist kein user namens erol, der heißt wirklich so) erinnern, dem hhvm vor einiger zeit ebenfalls ziemlich böse aufgesessen ist. Dazu gibt es nächstes mal mehr. Da muss ich ein wenig in meinem archiv graben.

Aber weil wir doch alle gerne einmal helden wären, wenn auch nur für einen einzigen tag und weil sich ein richtiger held natürlich auch ein ständchen verdient hat gibt es nach längerer zeit wieder einmal musik. http://www.youtube.com/watch?v=YYjBQKIOb-w



Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?

Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas ändern sollte.

Da steht normalerweise mein schlusssatz. Das ungeschwärzte original findet der kundige leser und die kundige leserin weiter unten.

ps: als service für den neuen leser harald steindl und für andere neu dazugekommene leser und leserinnen erscheint der üblicherweise geschwärzte schlusssatz diesmal ausnahmsweise unzensiert.
Außerdem finden sich hier die erklärungen zu einigen häufug verwendeten abkürzungen:
  • uhp unser herr präsident alias hhvm herr hotvolleys manager alias peter kleinmann
  • hhvt herr hotvolleys trainer (die darstellenden personen haben in diesem jahr aufgrund der großen erfolge der mannschaft bereits dreimal gewechselt; chronologisch waren dies die herren togan, grbic und nikolic)
  • bjhv blutjunge hotvolleys (hhvm weist immer wieder auf das niedrige durchschnittsalter seiner mannschaft hin was in diesem blog immer wieder anlass zu spott bietet)

4 Kommentare:

  1. Bitte im Kleinmann-Video auch die ausgeprägte Rhetorik und Grammatik beachten - einfach fantastisch!! ;-)

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  2. Super blog, gratuliere johnny! Obwohl, der originalbericht von rainer bortenschlager (uhp`s sprachrohr in der krone ???) übertrifft alles! Realsatire pur, selten so gelacht. Ich habe mir übrigens auch erlaubt für uhp ein ständchen herauszusuchen.

    http://www.youtube.com/watch?v=F1FPK5-Rm38

    So, und jetzt geh ich zu bett und werde ganz beruhigt und tief schlafen, weil unser held, uhp, passt ja auf auf uns!

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  3. Aja, johnny, da fällt mir noch ein. Eigentlich müsstest du jetzt ja uhp (unser herr präsident) umbenennen in uhh (unser herr held). grüssie

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  4. Irgendwann (es ist mittlerweile wirklich schon einige Jahre her) hat Rainer Bortenschlager einmal gesagt, es helfe nichts über den HHVM und seine Art mit Menschen und anderen Vereinen umzugehen zu jammern. Das einzige was etwas nutzen würde, sei ihn sportlich zu schlagen, dann käme er auch medial nirgends mehr vor.
    Nun lieber Borti, ganz so scheint's nicht zu sein... Selbst wenn es nichts mehr über HHVM/UHP zu schreiben gibt, finden zahlreiche Medien noch etwas - GRATULATION.

    By the way ist mir aufgefallen, dass das kleine Finale der AVL im Schatten der großartigen Erfolge der Juniorenteams - Gratulation dazu - absolut keinen Platz findet, nicht einmal auf der eigenen homepage der AVL. www.volleyleague.at lautet die Domain, falls irgendwer versuchen möchte, sich dort über die Österreichische Volleyball Bundesliga zu informieren...
    Und wer die Info zum kleinen Finale nicht findet: Amstetten hat gestern in Groß Gerungs gegen Arbesbach auf 1:1 gestellt, damit kommt es am nächsten Sonntag in Amstetten zum entscheidenden Spiel im NÖ Derby um Platz 3.

    Irgendwie schade, dass die Hotvolleys nicht weiter vorne in der Meisterschaft mitspielten, vielleicht hätte der ORF das kleine Finale dann sogar als Livespiel gebracht.

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